
Northvolt, der gescheiterte Batterieproduzent aus Schweden, hat am 12. Februar 2025 Insolvenz angemeldet. Mit Schulden von etwa 5,7 Milliarden Euro steht das Unternehmen am Abgrund, was die Zukunft seiner geplanten Batteriefabrik in Schleswig-Holstein, Deutschland, insgesamt in Frage stellt. Die Fabrik, für die mit Millionen Euro geförderte Unterstützung gerechnet wurde und die etwa 3000 Arbeitsplätze schaffen sollte, war als Hoffnungsträger für die europäische Batterieproduktion gedacht, insbesondere für deutsche Automobilhersteller wie BMW und Volkswagen.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck äußerte, dass die Unsicherheiten hinsichtlich der Zukunft des Projekts in Schleswig-Holstein von der Suche nach weiteren Investoren abhängen. Laut merkur.de haben die Probleme von Northvolt das Unternehmen in die gegenwärtige Lage manövriert, in der sich nicht nur das Projekt, sondern auch die langfristige Perspektive europäischer Batteriefertigung gefährdet sieht.
Investoren und Gläubiger stehen auf der Kippe
Northvolt hat im November 2024 ein Chapter-11-Insolvenzverfahren in den USA beantragt, um den Geschäftsbetrieb fortführen zu können. ndr.de berichtet, dass bei einer Anhörung am 20. Dezember 2024 das Verfahren noch nicht eröffnet wurde, was jedoch das Interesse der Gläubiger, darunter Volkswagen und die KfW-Förderbank, zeigt. Die KfW hatte eine Wandelanleihe in Höhe von 600 Millionen Euro bereitgestellt, die zur Hälfte vom Bund und zur Hälfte vom Land Schleswig-Holstein abgesichert ist.
Die finanzielle Problematik von Northvolt wird durch die nachlassende Nachfrage nach Elektroautos in Europa und Lieferverzögerungen weiter verschärft. BMW hat aufgrund von Schwierigkeiten bei der Einhaltung von Lieferverträgen einen Großauftrag storniert, eine Situation, die auch auf eine hohe Ausschussrate von bis zu 30 % in den Produktionsprozessen zurückzuführen ist. Diese betrieblichen Schwierigkeiten, die in der zweiten Jahreshälfte 2024 ans Licht kamen, bleiben für das Unternehmen eine erhebliche Hürde.
Die Unsicherheit über die Zukunft der Batterieproduktion
Laut investmentweek.com muss die Zukunft von Northvolt nun genau betrachtet werden. Das Unternehmen, das ursprünglich 2016 gegründet wurde, galt als Schlüsselspieler im Wettbewerb gegen asiatische Hersteller und hatte sich zum Ziel gesetzt, eine industrielle Basis für die Batterieproduktion in Europa zu schaffen.
Der Interimsvorsitzende von Northvolt, Tom Johnstone, hebt hervor, dass die Insolvenzbeantragung nicht das Ende, sondern eine Chance darstellen könnte, die Mission des Unternehmens zu sichern. Im Rahmen des Insolvenzverfahrens erhält Northvolt Zugang zu 145 Millionen Dollar Bargeld und 100 Millionen Dollar neuer Finanzierung durch Scania.
Die Unterstützungspläne der Regierungen deuten darauf hin, dass Northvolt trotz seiner Hürden noch eine Zukunft haben könnte. Man plant, in der ersten Jahreshälfte weitere Investoren zu gewinnen, um den nötigen Kapitalbedarf zu decken und die damit verbundenen strategischen Ziele zu realisieren. Doch die nächsten Schritte im Insolvenzverfahren und die Suche nach neuen Geldgebern bleiben entscheidend für das Überleben von Northvolt und die Batteriefabrik in Schleswig-Holstein.