
In der Nordsee, unweit der Küste von Büsum im Kreis Dithmarschen, wurde ein mysteriöser, 100 Kilogramm schwerer Klumpen entdeckt. Dieses außergewöhnliche Ereignis ereignete sich an Bord des Krabbenkutters „Andrea“ und hat Fischer André Claußen auf der Suche nach dessen Identität ins Grübeln gebracht. Der Klumpen erinnert an einen Stein, strahlt jedoch einen markanten Geruch von Harz aus. Am Freitag, dem 18. April 2025, kehrt der Kutter mit seinem ungewöhnlichen Fund nach Büsum zurück, wo der Klumpen auf eine Palette geladen und eingelagert wird, um auf das Interesse von Universitäten oder Unternehmen zur genaueren Untersuchung zu warten, wie NDR berichtet.
Die Entdeckung des Klumpens fällt in eine Zeit, in der die Krabbenfischerei an der Nordsee von einer ernsthaften Krise heimgesucht wird. Die Fischer kämpfen mit stark sinkenden Fangmengen und berichten von überschaubaren Erträgen. So meldete der Krabbenkutter „Andrea“ beim Hafen in Büsum, dass die Fänge stark zurückgegangen sind. Einige Fischgeschäfte sahen sich sogar gezwungen, überhöhte Preise für Krabbenbrötchen zu verlangen, die bis zu 15 Euro kosten können, was die besorgniserregende Situation verdeutlicht. Der Rückgang der Krabbenernte könnte teilweise auf den Anstieg des Wittling-Bestands zurückzuführen sein, der als natürlicher Feind der Krabben gilt. Diese Veränderungen in der Fischereiwirtschaft werden von Dr. Alexander Kempf vom Thünen-Institut für Seefischerei untersucht, der den Zusammenhang zwischen den Bestandsveränderungen und den hohen Wassertemperaturen hervorhebt, die nach und nach die Nahrungskette beeinflussen.
Ein komplexes Zusammenspiel
Die Herausforderungen für die Krabbenfischer beschränken sich jedoch nicht nur auf die Veränderungen in den Beständen. Die Universität Hamburg führt umfassende Studien durch, um den Einfluss des Klimawandels auf die Krabbenfischerei zu untersuchen. Die Forschenden arbeiten eng mit den Fischern zusammen, um deren praktisches Wissen zu integrieren und Fachaustausch zu gewährleisten. Auf diesem Weg identifizieren sie zentrale Herausforderungen, wie die schwindenden Fanggebiete durch Offshore-Windparks und mögliche zukünftige Verbote von Grundschleppnetzen. Diese Maßnahmen sollen den Bestand schützen, stellen die Fischer jedoch vor erhebliche Schwierigkeiten. Dies wird vor allem durch eine Vielzahl von Änderungen im Ökosystem der Nordsee begünstigt, darunter erhöhte Wassertemperaturen, die die Ei-Entwicklung und den Schlupfzeitpunkt der Nordseegarnele beeinflussen, wie Dr. Kim Hünerlage berichtet. Frühere Schlupfzeitpunkte führen oftmals zu ungünstigen Bedingungen für den Nachwuchs und verringern die Überlebenschancen.
Angesichts der vielfältigen Probleme und Herausforderungen erforschen die Hamburger Wissenschaftler verschiedene Szenarien für die Zukunft der Krabbenfischerei. In Workshops und Interviews mit den Fischern diskutieren sie mögliche Anpassungsstrategien, die den Akteuren der Branche helfen könnten, den sich wandelnden Bedingungen in der Nordsee zu begegnen. Diese Wissenschaftler:innen haben die Aufgabe, wertvolle Erkenntnisse zu generieren, während sie die Fischer und andere Stakeholder in die Diskussionen einbeziehen, um gemeinsam Lösungen zu finden. Die Dringlichkeit dieser Forschungsarbeiten wird durch die abnehmenden Bestände und die Unsicherheiten der Fischerei erheblich unterstrichen, wie moin.de und Cliccs aufzeigen.