
Am 21. März 2025 wird an die Schlacht bei Hemmingstedt erinnert, die sich am 17. Februar 1500 ereignete. Diese historische Auseinandersetzung sah die dänischen Truppen unter König Johann I. und seinem Bruder Herzog Friedrich versuchen, die autonom lebenden Bauern Dithmarschens zu unterwerfen. Die Dithmarscher hatten sich in der Region an der Nordseeküste eine Bauernrepublik etabliert, die sie mit allen Mitteln verteidigen wollten. Der dänische König führte eine 12.000 Mann starke Armee mit sich, die unter anderem die „Schwarze Garde“ umfasste. Trotz ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit sollten die Dänen jedoch auf eine starke und entschlossene Verteidigung treffen.
Die Dithmarscher, angeführt von Wulf Isebrand, hatten sich strategisch vorbereitet, indem sie am Dusenddüwelswarf eine Schanze errichteten. Diese Verteidigungsmaßnahme erwies sich als entscheidend, da sie am 17. Februar den Weg des dänischen Heeres blockierte. Während diesmal die Dänen versuchten, die Bauern mit einem Sturmangriff zu überwältigen, wurden sie zurückgeschlagen. Die Dithmarscher setzten in ihrem Kampf Klot- oder Pultstöcke als Waffen ein und schufen durch das Öffnen von Dämmen und das Überfluten des Geländes eine weitere Hürde für die dänischen Truppen, die sich im Morast und flachen Gewässern häufig verloren.
Verheerende Verluste und die Folgen der Schlacht
Obwohl die Dithmarscher eine geringere zahlenmäßige Überlegenheit hatten—maximal 6.000 Bauern standen den Dänen gegenüber—waren die Verhältnisse vor Ort für die dänische Armee katastrophal. Viele dänische Soldaten starben nicht durch feindliches Feuer, sondern ertranken in den überfluteten Gebieten. In der Nachwirkung dieser Schlacht bilanzierten die Dithmarscher unbekannte Verluste, während die dänischen und niederländischen Truppen über 7.000 Tote und 1.500 Verwundete zu beklagen hatten. Nach der Schlacht wurden die Leichen der einfachen Soldaten von den Dithmarschern begraben, wohingegen die Adligen oftmals auf dem Feld verwesten.
Die Legende besagt, dass die Dithmarscher geschworen hatten, ein Kloster zu gründen, falls sie die Invasion abwehren könnten; dies ereignete sich tatsächlich im Jahr 1513 mit der Gründung eines Franziskanerklosters in Lunden. Auch die erbeuteten Fahnen, darunter das berühmte Danebrog, wurden Teil ihrer Geschichte und wurden bis zur Rückgabe durch Friedrich II. von Dänemark 1559 in der St. Nikolaus Kirche in Wöhrden ausgestellt.
Archäologische Funde und Gedenken
Trotz des historischen Einflusses bleibt der exakte Ort der Schlacht umstritten, und die Lage der Schanze ist in der örtlichen Überlieferung verloren gegangen. Neuere Analysen haben jedoch ergeben, dass das seit 1900 errichtete Siegesdenkmal nicht am tatsächlichen Ort der Schlacht steht. Archäologen arbeiten daran, Licht in die Geschichte dieser entscheidenden Auseinandersetzung zu bringen; unter anderem wurde 1944 ein Massengrab mit Skelettresten von mindestens acht Menschen und einem Pferd entdeckt. Volker Arnold, ein erfahrener Archäologe und ehemaliger Direktor des Museums für Archäologie und Ökologie Dithmarschen, hat zahlreiche Relikte aus der Zeit der Schlacht untersucht, die in der Fachzeitschrift „Archäologie in Deutschland“ dokumentiert wurden.
Die Schlacht bei Hemmingstedt bleibt ein bedeutendes Ereignis in der Geschichte Dithmarschens und steht nicht nur für den Widerstand gegen fremde Herrschaft, sondern auch für die Identität und Autonomie der Region, die seit dem 13. Jahrhundert als Bauernstaat galt. Die Dithmarscher hatten sich erfolgreich gegen dänische Angriffe in der Vergangenheit gewehrt, wobei frühere Versuche in den Jahren 1319 und 1404 erfolglos blieben. Letztlich hatten sie bereits 25 Jahre zuvor, im Februar 1500, die Unabhängigkeit der Region gesichert—ein Erbe, das noch lange nachhallen sollte. Die heutige gesellschaftliche Erinnerung an diese Schlacht bleibt stark, insbesondere im Licht des 400-jährigen Jubiläums, das 1900 gefeiert wurde und in vielen Gedächtnisinstitutionen der Region nachhallt.
Wikipedia erklärt die Hintergründe der Schlacht von Hemmingstedt …