
Ein Wolf ist in der Wilstermarsch im Kreis Steinburg gesichtet worden. Dies wurde am 3. März 2025 durch DNA-Analysen bestätigt. Es handelt sich um die erste dokumentierte Sichtung eines Wolfs in dieser Region. Seit Dezember hat das Tier bereits ein Dutzend Schafe gerissen. Die Bürgermeisterin von Wilstermarsch, Frauke Wyhnanek, äußerte Bedenken über die Sicherheit der Anwohner. Sie warnte, dass sich der Wolf zunehmend Wohnhäusern nähert und riet Eltern, ihre Kinder im Dunkeln nicht alleine unterwegs sein zu lassen. Zudem sollten Landwirte ihre Hunde nachts ins Haus holen, um sie vor dem Wolf zu schützen.
Der Wolf bewegt sich zwischen den Landkreisen Rendsburg-Eckernförde, Dithmarschen Süd und der Wilstermarsch. Wölfe sind in Deutschland streng geschützt und dürfen nicht gejagt werden. Allerdings wird derzeit über eine Neubewertung des Schutzstatus diskutiert. Eine Mehrheit von 27 EU-Staaten hat für eine Herabstufung von ’streng geschützt‘ auf ‚geschützt‘ gestimmt. Es bleibt jedoch unklar, ob und wann diese Änderung wirksam wird. Weitere Informationen stammen vom Landesamt für Umwelt.
Wolfsrisse in Hessen
In der Zwischenzeit wurden in Hessen mehrere Vorfälle von Wolfsrissen gemeldet. Vier Wölfe haben in November 2023 in den Landkreisen Fulda, Lahn-Dill und Rheingau-Taunus insgesamt vier Schafe und eine Ziege gerissen. Bei diesen Übergriffen wurde Wolfs-DNA sichergestellt. Ein weiteres Schaf gilt zudem als vermisst. Die Wölfe sind in Hessen bereits bekannt und wurden vom Senckenberg Zentrum für Wildtiergenetik in Gelnhausen identifiziert. Es ist wichtig zu erwähnen, dass in zwei Fällen die Tiere nicht ausreichend geschützt waren.
Ein Wolfspaar im Landkreis Fulda hat bereits häufig Nutztiere attackiert. Besonders die Wölfin im Rheingau-Taunus-Kreis ist als Nachkomme eines Wolfspaars aus dem Territorium Rüdesheim bekannt. Diese Wölfin im Lahn-Dill-Kreis gilt seit 2022/2023 als sesshaft. Die Weidetierhalter in Hessen müssen kontinuierlich mit durchziehenden Wölfen rechnen. Der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen bietet Beratungen zu Herdenschutzmaßnahmen an, wie etwa dem Einsatz von Elektrozäunen.
Darüber hinaus haben Tierhalter in Hessen Anrecht auf finanzielle Entschädigungen, wenn ihre Nutztiere nachweislich durch Wölfe geschädigt werden. Die Rückkehr der Wölfe nach Hessen ist bemerkenswert, da sie dort über 150 Jahre als ausgerottet galten.