
Am heutigen 13. Februar 2025 haben die Warnstreiks im öffentlichen Dienst am Flughafen Hamburg begonnen. Die Streikmaßnahmen starteten mit Beginn der Nachtschicht und werden bis zum Ende der Spätschicht am Donnerstag andauern. Die Gewerkschaft Verdi hat nicht nur die Mitarbeiter des Flughafens mobilisiert, sondern auch Beschäftigte aus weiteren Bereichen wie Kliniken, Kitas, Stadtreinigung, Energieversorgern und Theatern aufgerufen, sich den Protesten anzuschließen. Die Aktionen sind eine direkte Antwort auf die laufenden Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen.
In Hamburg rechnet Verdi mit der Teilnahme von mehr als 4.000 Beschäftigten an den Warnstreiks. Am Vormittag ist ein Demonstrationszug durch die Innenstadt vorgesehen, der nach 10.30 Uhr starten soll. Parallel dazu werden in Kiel Hunderte Teilnehmer zu einer Versammlung im Stadtteil Damperhof erwartet, während in Lübeck und Flensburg weitere Warnstreiks geplant sind.
Hintergrund der Streiks
Grund für die aktuellen Arbeitsniederlegungen sind die gescheiterten Verhandlungen, die am 24. Januar 2025 in Potsdam stattfanden. Bei dieser ersten Verhandlungsrunde wurde kein Angebot von den Arbeitgebern vorgelegt. Um den Druck zu erhöhen, rief Verdi zu diesem zentralen Warnstreik auf, um die Entschlossenheit der Beschäftigten zu demonstrieren. Ole Borgard, stellvertretender Verdi-Landesbezirksleiter Hamburg, betonte, dass die Streikaktionen bis zur nächsten Verhandlungsrunde ausgeweitet werden.
Verdi und der Beamtenbund fordern für die Tarifrunde 2025 eine Gehaltserhöhung von acht Prozent oder zumindest 350 Euro mehr im Monat. Zusätzlich soll es höhere Zuschläge für belastende Tätigkeiten und eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen um 200 Euro monatlich geben. Ein zentrales Anliegen ist zudem die Einführung eines „Meine-Zeit-Kontos“ für mehr Zeitsouveränität sowie die Gewährung von drei weiteren freien Tagen.
Verhandlungen und Forderungen
Die zweite Verhandlungsrunde für den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) ist am 17. und 18. Februar in Potsdam angesetzt. Die ersten Verhandlungen verliefen ohne greifbare Ergebnisse. Insgesamt sind rund 2,3 Millionen Angestellte bei Bund und Kommunen von den neuen Tarifverhandlungen betroffen. Der derzeitige Tarifvertrag läuft am 31. Dezember 2024 aus, weshalb ein schneller Fortschritt in den Verhandlungen für beide Seiten entscheidend ist.
Die kommunalen Arbeitgeber, vertreten durch die Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA), haben die Forderungen der Gewerkschaften als unrealistisch kritisiert. Bei den bevorstehenden Verhandlungen soll ein verhandlungsfähiges Angebot unterbreitet werden. Andernfalls sind die Gewerkschaften bereit, weitere Arbeitskampfmaßnahmen zu initiieren. Insbesondere in Hamburg sind die Forderungen auf einen akuten Personalmangel gestoßen, denn allein in der Stadt sind aktuell 5.000 Stellen unbesetzt.
Die Streiks und Warnstreiks stehen im Kontext einer angspannten finanziellen Situation der Kommunen. Die Arbeitgeber betonen die Notwendigkeit von Lösungen, die sowohl realistisch als auch tragfähig sind. Der bevorstehende Großstreiktag am 13. Februar wird zahlreiche Beschäftigte zusammenbringen, um die berechtigten Anliegen lautstark zu vertreten. Damit wird ein starkes Zeichen gesetzt, dass die Beschäftigten auf die aktuellen Herausforderungen im öffentlichen Dienst aufmerksam machen und für ihre Rechte eintreten.