
Am heutigen 7. März 2025 wird der Equal Pay Day in Deutschland begangen. Dieser symbolische Tag verdeutlicht die bestehenden Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen und zieht besondere Aufmerksamkeit auf die prekäre finanzielle Situation von Frauen im Alter. Ein alarmierendes Beispiel für die Ungleichheit ist die Landwirtschaft, insbesondere in Schleswig-Holstein.
In Schleswig-Holstein, wie NDR berichtet, liegt der Verdienstunterschied zwischen Männern und Frauen bei etwa 11 Prozent. Frauen haben ein höheres Risiko, im Alter arm zu sein. Dieses Problem wird durch die spezifischen Gegebenheiten in der Landwirtschaft verschärft, wo viele Frauen oft nicht ausreichend sozial abgesichert sind.
Die Situation in der Landwirtschaft
Nicole von Eitzen, Vorständin des Kreisverbandes der Landfrauen in Dithmarschen, hebt hervor, dass Frauen in Familienbetrieben häufig nicht angestellt sind und deshalb keine Rentenversicherung zahlen. Dies führt dazu, dass sie in der Altersversorgung unterversorgt sind, ein Umstand, der zu einer finanziellen Benachteiligung im Alter führt.
Ein maßgeblicher Punkt ist, dass diese Frauen oftmals nicht in statistische Erhebungen zur Altersarmut einfließen, was die Problematik weiter verschärft. Die Empfehlung ist daher, dass Frauen frühzeitig mit Partnern oder der Familie über ihre finanzielle Absicherung nachdenken.
Gender Pension Gap und Altersarmut
Generell sind Frauen in Deutschland stärker von Altersarmut betroffen als Männer. Laut Tagesschau erhalten Frauen im Alter durchschnittlich 30 Prozent weniger als Männer. Dies liegt unter anderem an niedrigeren Einkommen, längeren Berufspausen für Kindererziehung und einer höheren Zahl an Teilzeitbeschäftigungen.
Eine Übersicht der durchschnittlichen Alterseinkünfte ab 65 Jahren zeigt:
Geschlecht | Durchschnittliche Alterseinkünfte (pro Jahr) |
---|---|
Frauen | 17.814 Euro |
Männer | 25.407 Euro |
Der geschlechtsspezifische Unterschied bei Alterseinkünften beträgt 29,9 Prozent. Zudem erwerben Frauen geringere Rentenansprüche und sind überproportional in schlecht bezahlten Branchen tätig.
Armutsgefährdung und weitere Faktoren
Besorgniserregend ist, dass rund 20,9 Prozent der Frauen ab 65 Jahren als armutsgefährdet gelten, während es bei Männern nur 17,5 Prozent sind. Daten zeigen, dass 15,4 Prozent der älteren Frauen mindestens 40 Prozent ihres Einkommens für Wohnkosten aufwenden, im Vergleich zu nur 11 Prozent der Männer.
Das Bild wird weiter getrübt durch die hohe Zahl an Frauen in Teilzeit: 47,4 Prozent arbeiten in Teilzeit, wobei dieser Anteil auf 63,6 Prozent ansteigt, wenn Kinder im Haushalt leben. Diese Bedingungen tragen zu einem signifikanten Gender Pension Gap bei, dessen Ausmaß ohne Hinterbliebenenrenten sogar bei 42,6 Prozent liegen würde.
Die aktuellen Debatten um Gender-Einkommen und Altersvorsorge zeigen einmal mehr, dass frühzeitige Planung und gesellschaftliche Veränderungen dringend notwendig sind, um die Gleichstellung der Geschlechter zu fördern und die finanzielle Sicherheit von Frauen in der Zukunft zu gewährleisten.