Herzogtum Lauenburg

Fledermäuse erobern alte Bunker – So schützen wir die bedrohten Arten!

Am 2. Februar 2025 fand eine umfassende Inventur im Fledermaus-Quartier auf dem Gelände des Hereon-Forschungszentrums in Geesthacht statt. Dieses Quartier befindet sich in einem alten Stahlbetonbau, der während der Dynamit-Fabrik von Alfred Nobel errichtet wurde. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs steht der Bau als Ruine, doch hat sich in dieser Umgebung ein wichtiger Lebensraum für verschiedene Fledermausarten etabliert. Der Bau ist von einer Sandschicht bedeckt, und Bäume wachsen auf dem angrenzenden Hügel, was zur natürlichen Versteckmöglichkeit der Tiere beiträgt.

Im Inneren des Bunkers, der mit einem Pool ausgestattet ist, herrscht eine optimale Luftfeuchtigkeit – ideale Bedingungen für die schützenswerten Tiere. Bei der Begehung waren unter anderem Jens Gutzmann vom Nabu Geesthacht, Holger Siemers vom Nabu Mölln und Matthias Göttsche, Fledermaus-Experte des Monitorrings Schleswig-Holstein, vertreten. Im Jahr 2024 wurden im Bunker insgesamt 63 Fledermäuse gezählt, während es im Jahr zuvor noch 60 waren. Solche Bestandsaufnahmen sind wichtig, da einige Arten schwer zu entdecken sind, da sie sich gut verstecken.

Die Lebensbedingungen der Fledermäuse

Fledermäuse gelangen durch Schlitze in einem Einflugturm in ihre Unterkunft. Die frostfreie Umgebung des Bunkers soll besonders geeignet für sie sein. Bei der letzten Inventur stellte sich heraus, dass in einem Luftschutzstollen an der Tesperhuder Straße nur vier Fledermäuse gezählt wurden. Experten vermuten, dass Licht von Straßenlaternen die Tiere stören könnte, was eine Dimmung der Laternen in Geesthacht zur Folge haben könnte.

Der Bunker, der 2016 mit Steinen, einem Pool sowie Trapezplatten ausgestattet wurde, hat nicht nur zur Erhaltung der bestehenden Population beigetragen, sondern auch zu einem Anstieg der Fledermauszahlen. Der Erfolg dieser Maßnahmen wird auch durch die Unterstützung der Stadt Geesthacht und des Hereon-Forschungszentrums positiv hervorgehoben. Zudem wird der Schutz der bedrohten Fledermausarten als zentrales Ziel der Initiativen betrachtet.

Fledermausprojekte in Schleswig-Holstein

Ähnliche Bemühungen werden nördlich von Eggebek dokumentiert. Hier wurde ein Bunker, der seit Jahrzehnten für Menschen unbrauchbar ist, zu einem Lebensraum für Fledermäuse umgebaut. Nach einer umfangreichen Entkernung im Jahr 2020, bei der neue Mauern eingezogen und der Boden geflutet wurde, finden auch hier zahlreiche Tiere Unterschlupf. Im Januar 2024 wurden in diesem Bunker bereits 17 Fledermäuse gesichtet. Dazu zählen unter anderem das Braune Langohr, die Fransenfledermaus und die Wasserfledermaus.

Umfangreiche Maßnahmen zur Schaffung geeigneter Lebensräume standen in der Vergangenheit in der Kritik, da nur kleine Aktionen ergriffen wurden, was zu einem deutlichen Mangel an Fledermäusen führte. Heute wird jedoch ein jährliches Monitoring durchgeführt, das seit 2001 eine positive Entwicklung der Bestände in Schleswig-Holstein dokumentiert: Die Anzahl der Fledermäuse stieg beispielsweise im Archepark Eggebek von 2 im Jahr 2013 auf 195 im Jahr 2024. Insgesamt sind in Schleswig-Holstein derzeit schätzungsweise 11.300 Fledermäuse nachgewiesen.

In Deutschland sind über 27 Fledermausarten nachgewiesen, wobei einige dieser Arten als Irrgäste gelten. Der Naturschutz spielt eine zentrale Rolle, um diese faszinierenden Tiere langfristig zu schützen und ihre Lebensräume zu bewahren. Interessierte sind eingeladen zur 28. Fledermausnacht am 30. August, die um 20.30 Uhr am Campingplatz am Strandweg beginnt.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
ln-online.de
Weitere Infos
ndr.de
Mehr dazu
de.wikipedia.org

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