
Am heutigen 11. Februar 2025 veranstalten die „Omas und Opas for Future“ in Ratzeburg eine bedeutende Ampel-Aktion. Unter der Leitung von Vera Bade, der Sprecherin der lokalen Gruppe, stehen sie an zentralen Kreuzungen und rufen Passanten dazu auf, bei der bevorstehenden Bundestagswahl am 23. Februar zukunftsorientierte Entscheidungen zu treffen. Die elf Großeltern möchten mit dieser Aktion auf den Klimaschutz und die Klimagerechtigkeit aufmerksam machen und betonen die Verantwortung, die die ältere Generation gegenüber den Enkelkindern trägt.
Die Ampel-Aktion, die gegen 11 Uhr endet, zielt darauf ab, eine lockere und einladende Atmosphäre zu schaffen, ohne die Passanten zu belästigen. Autofahrer zeigen überwiegend positive Resonanz: Sie hupen, zeigen Daumen hoch oder stellen Fragen zur Aktion. Einige sind interessiert an Wahlempfehlungen oder der Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen durch die Regierung. Eine Passantin, Hedda Stricker, ist erfreut über die Aktion und wünscht sich, dass noch mehr Menschen teilnehmen.
Engagement für die Zukunft
Die Gruppe der „Omas und Opas for Future“ in Ratzeburg ist Teil eines größeren Netzwerks von etwa 70 regionalen Gruppen in Deutschland. Die Organisation setzt sich für die Rechte der kommenden Generationen ein. Christine Prüfer, eine der Aktivistinnen, hebt hervor, dass man nicht nur für sich selbst, sondern vor allem für die Enkelkinder handelt. Die Aktion soll ein Anstoß sein, um sich für demokratische Parteien zu entscheiden und somit aktiv die Zukunft mitzugestalten.
Parallel dazu finden ähnliche Aktionen in anderen Städten statt, wie zum Beispiel in Biberach, wo die lokale Gruppe sich an der bundesweiten Ampelaktion beteiligt. Auch dort wird ein großes Banner mit dem Motto „Wir wählen Zukunft! Klimaschutz – Demokratie – Vielfalt“ präsentiert. Die Teilnehmer überqueren bei jeder Grünphase der Fußgängerampel die Gaisentalstraße und nutzen die Rotphase, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen.
Der Kontext der Klimabewegung
Die Mobilisierung für Klimaaktivismus steht jedoch in einem schwierigen Kontext. In den letzten Monaten war die Klimabewegung durch die Absage von Aktionen, wie dem Ende der Proteste von „Letzte Generation“, geprägt. Diese Gruppierung war bekannt für ihre Aktionen mit Klebeblockaden und hatte die Notwendigkeit erkannt, angesichts zunehmender Extremwetterereignisse den Druck auf die Politik zu erhöhen. Die Perspektivlosigkeit und das Gefühl, keine Veränderungen zu bewirken, haben jedoch viele Aktivisten entmutigt.
Trotz dieser Herausforderungen bleibt das Engagement der „Omas und Opas for Future“ stark. Sie hoffen, dass ihre Aktionen dazu beitragen, das öffentliche Bewusstsein für Klimaschutzfragen zu schärfen und mehr Menschen zur Teilnahme an demokratischen Verfahren zu ermutigen. Die Gruppe hat während der Corona-Pandemie den Kontakt nicht verloren und plant, weiterhin aktiv zu sein, unter anderem durch ihre Teilnahme am bundesweiten Klimastreik am 14. Februar in Lübeck. Wie die Entwicklung der Klimabewegung weitergeht, bleibt abzuwarten, aber das Engagement der Großeltern gibt Hoffnung auf eine aktive und zukunftsorientierte Gesellschaft.