
Am Butterberg in Lauenburg wird ein innovatives Verfahren zur Stabilisierung von Hanglagen eingesetzt. Der Hang erhält derzeit eine farbige Flüssigkeit, die als „Anspritzbegrünung“ oder Hydrosaat bezeichnet wird. Dieser Schritt folgt auf einen Hangrutsch, der am 14. Februar 2024 auftrat. Die Arbeiten sind Teil einer umfassenden Hangsicherung und sollen dazu beitragen, die Fläche dauerhaft zu begrünen. Die Gesamtkosten für die Maßnahmen belaufen sich auf 1,5 Millionen Euro. Hierbei übernimmt die Stadt Lauenburg 500.000 Euro für Sofortmaßnahmen und Ingenieurleistungen, während der Bund eine Million Euro zur langfristigen Sicherung bereitstellt.LN Online berichtet.
Die Anspritzbegrünung ist die erste ihrer Art am nördlichsten Hang in Deutschland. André Windt trägt die dickflüssige Masse mit einer speziellen Löschkanone auf. Diese Mischung besteht aus Holzfasern, Zellulose, Kleber, Dünger, Wasser und Saatgut. Insgesamt werden zwölf Tonnen Hydromulch mit 60 Kubikmetern Wasser gemischt. Ursprünglich war geplant, Kokosmatten zu verwenden, jedoch gilt das neue System als nachhaltiger und effektiver. Der Hang wurde um mehr als 30.000 Kubikmeter Boden abgeflacht, um die Stabilität zu erhöhen. Um die Arbeiten zu ermöglichen, war der Verkehr auf der B 209 vorübergehend voll gesperrt.IGG erhebt zusätzliche Details.
Die Vorteile der Anspritzbegrünung
Das Verfahren der Anspritzbegrünung, auch bekannt als Nassansaatverfahren oder Hydroseeding, bietet mehrere Vorteile, insbesondere für schwer erreichbare Flächen. Es ermöglicht eine kostengünstige und effiziente Begrünung großer Flächen, etwa im Autobahn- und Straßenbau oder auf Deponieflächen.Neisser Geo erläutert weiter. Zudem bietet es sofortigen, aber zeitlich begrenzten Erosionsschutz. Dies ist insbesondere wichtig, da Hänge und Böschungen anfällig für Erosion sind, besonders bevor die Vegetation sich etabliert hat. Der Verlust fruchtbaren Oberbodens stellt eine wesentliche Herausforderung dar, da dieser für die Landwirtschaft von großer Bedeutung ist.
Die Anspritzmasse wird vor Ort gemischt und bietet eine sofortige Begrünung, die zur Stabilisierung der Fläche beiträgt. Darüber hinaus können spezifische Zuschlagstoffe wie Mulch und Dünger vor Ort bereitgestellt werden, um den Erfolg der Begrünung zu sichern. Das Verfahren ist somit nicht nur eine kurzfristige Lösung, sondern zielt auf eine dauerhafte Stabilität der Hänge ab.
Ab dem 24. März 2024 soll die Hafenstraße wieder freigegeben werden. Allerdings bleibt eine Einschränkung bestehen, da Sanierungsarbeiten an der Kanalbrücke am Bahnhof noch durchgeführt werden müssen. Trotz der Herausforderungen zeigen die Maßnahmen am Butterberg in Lauenburg, wie mit innovativen Techniken Erosion vermieden und Hangsicherungen effektiv umgesetzt werden können.