
Winfried Stöcker, der Gründer des Medizintechnikunternehmens Euroimmun und Flughafenbesitzer, hat der Alternative für Deutschland (AfD) eine Rekordspende von 1,5 Millionen Euro zukommen lassen. Diese Spende, die vor der Bundestagswahl erfolgt ist, wurde in der Großspender-Liste des Bundestages vermerkt, die alle Parteispenden über 35.000 Euro erfasst. NDR berichtet, dass es sich um die größte Einzelspende in der Geschichte der AfD handelt.
Stöcker, wohnhaft in Groß Grönau im Herzogtum Lauenburg, ist 77 Jahre alt und hat bereits 2019 eine kleinere Spende von 20.000 Euro an die AfD geleistet. Im Jahr 2022 wurde sein Engagement für die AfD weiter verstärkt, da sich Stöcker über Jahre hinweg ein Netzwerk in der Partei aufgebaut hat. So sind seine Bücher im Büro des AfD-Chefs Tino Chrupalla zu finden, und eine Betriebsführung durch das Euroimmun-Werk mit Alice Weidel im September 2024 sorgte für Unmut innerhalb des Unternehmens.
Kontroversen um Stöcker
Die Spende von 1,5 Millionen Euro ist nicht die einzige umstrittene Handlung von Stöcker. Während der Corona-Pandemie geriet er in die Kritik, nachdem er einen nicht zugelassenen Corona-Impfstoff auf seinem Flughafengelände angeboten hatte. RND berichtet, dass diese illegale Impfaktion von den Behörden gestoppt wurde, und Stöcker wurde im Juni 2023 vom Amtsgericht Lübeck zu einer Geldstrafe von 250.000 Euro verurteilt. Gegen dieses Urteil hat er Berufung eingelegt und dabei eingeräumt, einen nicht zugelassenen Impfstoff verimpft zu haben.
Die Moeglichkeiten der Transparenz und Nachverfolgbarkeit von Parteispenden sind ein kritisches Thema in der deutschen Politik. Abgeordnetenwatch verweist darauf, dass spenden über 50.000 Euro unverzüglich auf der Bundestagswebsite veröffentlicht werden müssen, während kleinere Spenden häufig in Teilbeträgen geleistet und so der größtmöglichen Öffentlichkeit entzogen werden. Dies erschwert die Nachvollziehbarkeit von finanziellen Zuwendungen an Parteien.
Die Entwicklungen rund um Winfried Stöcker werfen somit nicht nur Fragen zur finanziellen Unterstützung der AfD auf, sondern auch zur allgemeinen Transparenz im politischen Spendenwesen in Deutschland.