Herzogtum Lauenburg

Unternehmerinnen im Norden: Aufbruch in Schleswig-Holsteins Landleben!

In Schleswig-Holstein sind Unternehmen, die von Frauen geführt werden, nach wie vor in der Minderheit. Laut dem KfW-Mittelstandsatlas sind lediglich 14 Prozent der Unternehmen im Bundesland in weiblicher Hand. Diese Zahl ist im bundesweiten Vergleich alarmierend niedrig, nur in Hamburg und Rheinland-Pfalz sind es noch weniger. Besonders ländliche Regionen stellen für Frauen, die eine Karriere als Unternehmerin anstreben, eine Herausforderung dar.

Die unternehmerischen Ambitionen mancher Frauen in Schleswig-Holstein sind stark von den besonderen Anforderungen im Alltag geprägt. Anna Lena Blanke, Geschäftsführerin von TIA Technologien, wünscht sich mehr Anerkennung für ihre Arbeit. Sie pendelt täglich bis zu drei Stunden, um ihrer Tätigkeit und der Kinderbetreuung ihrer beiden kleinen Töchter (1 und 4 Jahre alt) gerecht zu werden. Forschungsergebnisse zeigen, dass Frauen im Durchschnitt 44 Prozent mehr Zeit in unbezahlte Sorgearbeit investieren als ihre männlichen Kollegen.

Unternehmensgründungen und Herausforderungen

Obwohl fast die Hälfte der Frauen in Schleswig-Holstein ihr Geschäft im Nebenerwerb führt, gibt es Fortschritte. Immerhin ein Drittel aller neu gegründeten Unternehmen wird von Frauen geleitet. Die Herausforderungen sind besonders groß für Frauen in weniger urbanen Gebieten, wo der Zugang zu Netzwerken und Ressourcen eingeschränkt ist.

Ein Frauenanteil von 35 bis 40 Prozent in kleineren Unternehmen, wie im Handel oder Gastgewerbe, lässt Hoffnung aufkommen, doch in Branchen wie Bau, Gewerbe oder Industrie sind weibliche Führungskräfte eher die Ausnahme. Die Erfahrungen von Anna Lena Blanke zeigen, dass die Akzeptanz von Frauen auf Führungspositionen in solchen Bereichen oft noch zu wünschen übrig lässt.

Initiativen zur Unterstützung von Unternehmerinnen

Die Landesregierung Schleswig-Holstein plant, die Unternehmensanteile von Frauen zu erhöhen. Die Initiativen umfassen die Zusammenarbeit mit Kammern und Verbänden, um mehr Beratungsangebote für weibliche Gründer zu schaffen. Programme wie #WEstartup SH sollen dazu beitragen, die Sichtbarkeit und das Netzwerk von Unternehmerinnen zu erhöhen. Außerdem bietet FRAU & BERUF Schleswig-Holstein individuelle Beratungen für Frauen an, um den Einstieg in die Berufswelt zu erleichtern.

Zusätzlich fördert das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend die berufliche Selbstständigkeit von Frauen durch zahlreiche Programme wie TWIN – TwoWomenWin, ein Mentoringprogramm, das selbstständige Frauen unterstützen soll. Mit Initiativen wie dem Projekt „KITE II“ wird versucht, Gründerinnen bei der Bewältigung von Diskriminierung und geschlechtsbezogener Benachteiligung zu helfen.

Perspektiven und Zukünftige Entwicklungen

Die Entwicklungen im Bereich der Beruflichkeit von Frauen sind ermutigend, trotz der bestehenden Hindernisse. Im Jahr 2023 lag der Frauenanteil unter Selbstständigen in Deutschland bei 34 Prozent. Den aktuellen Statistiken zufolge zogen 44 Prozent der Unternehmensgründungen im letzten Jahr Frauen an – eine positive Trendwende, die Mut macht. Der Schwerpunkt auf Netzwerken, Stressbewältigung und individuellen Beratungen könnte langfristig auch die Position der Frauen in der Wirtschaft Schleswig-Holsteins stärken.

Die Initiativen zur Förderung von Unternehmerinnen sind vielfältig. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie schnell und nachhaltig Veränderungen erzielt werden können. Der Fokus auf gezielte Unterstützungsmaßnahmen könnte möglicherweise bald eine neue Ära für Frauen in Schleswig-Holsteins Unternehmenslandschaft einläuten. NDR, Schleswig-Holstein, BMFSFJ berichten darüber aus verschiedenen Perspektiven.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
ndr.de
Weitere Infos
schleswig-holstein.de
Mehr dazu
bmfsfj.de

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