
Am 31. Januar 2025 kündigt die Gewerkschaft ver.di einen Warnstreik an, der am 5. Februar 2025 in Lübeck, dem Kreis Ostholstein sowie im Herzogtum Lauenburg stattfinden wird. Diese Maßnahme ist Teil der derzeit laufenden Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst, die in Potsdam begonnen haben und rund 2,5 Millionen Beschäftigte in verschiedenen Bereichen betreffen, darunter medizinische Berufe, Schulen, Verwaltung und Nahverkehr. Wie NDR berichtet, fordert ver.di eine Lohnerhöhung von 8% sowie zusätzliche freie Tage für die Beschäftigten.
Die geplanten Warnstreiks sind eine direkte Reaktion auf die ergebnislosen ersten Tarifverhandlungen. ver.di zufolge sind auch Protestaktionen in Aussicht. Die Beamtenbund dbb, der die Arbeitgeberseite vertritt, wirft den Arbeitgebern vor, die Verhandlungen zu verzögern. In der Vergangenheit gab es bereits eine Einigung auf eine Lohnerhöhung von 5,5% und Sonderzahlungen, doch die derzeit geforderten Erhöhungen werden von den Arbeitgebern als sehr hoch betrachtet.
Geplante Proteste und Beteiligte Einrichtungen
Ver.di ruft alle Beschäftigten in der Hansestadt Lübeck, in städtischen Senioreneinrichtungen, bei den Entsorgungsbetrieben und in den Sana-Kliniken Lübeck zur Teilnahme auf. Zugleich wird sichergestellt, dass im Rahmen des Warnstreiks eine Notversorgung gewährleistet ist. Der geplante Demonstrationszug wird um 10:30 Uhr durch die Innenstadt führen, die auf dem Koberg mit einer Zwischenkundgebung endet.
Die Forderungen der Gewerkschaften umfassen neben der gewünschten Lohnerhöhung auch dringend benötigte Veränderungen auf mehreren Ebenen:
- 8% Lohnerhöhung oder mindestens 350 Euro mehr pro Monat
- 200 Euro mehr für Auszubildende
- Höhere Zuschläge für belastende Jobs, insbesondere im Gesundheitsbereich
- Drei zusätzliche freie Tage für alle Beschäftigten, vier für Gewerkschaftsmitglieder
- Einführung persönlicher Arbeitszeitkonten
Finanzielle Situation und Herausforderungen
Die Arbeitgeber, vertreten durch die Bundesinnenministerin Nancy Faeser und die Präsidentin der Vereinigung der Kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), Karin Welge, zeigen sich besorgt über die finanzielle Belastung, die durch die geforderten Erhöhungen entstehen würde. Welge wies auf Zusatzkosten von 14,88 Milliarden Euro hin, während die Kommunen über eine Überforderung klagen und einen Kurswechsel von der Bundespolitik fordern.
Aktuell sind im öffentlichen Dienst rund 570.000 Stellen unbesetzt, was die Forderungen nach besseren Arbeitsbedingungen und Löhnen noch dringlicher macht. Die Motivation der Beschäftigten ist daher hoch, und Warnstreiks wurden nicht ausgeschlossen, um auf die schwierige Situation aufmerksam zu machen. Dies wird auch von ZDF hervorgehoben, das die Dimensionen dieser Tarifverhandlungen thematisiert.
Die Situation bleibt angespannt, während sich die Beschäftigten im öffentlichen Dienst auf die kommenden Streiks vorbereiten und für ihre Rechte eintreten.