
Die Deutsche Bahn (DB) hat am vergangenen Samstag, dem 8. März 2025, umfangreiche Bauarbeiten im Großraum Hamburg gestartet, die bis zum 22. März 2025 andauern werden. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Infrastruktur zu modernisieren und einen zuverlässigen sowie pünktlichen Zugverkehr zu gewährleisten. Während der Hamburger Märzferien müssen Reisende mit erheblichen Einschränkungen im Zugverkehr rechnen, da viele Verbindungen nach Sylt, Kiel und Flensburg entfallen werden.
Die Bauarbeiten umfassen mehrere Großprojekte, darunter die Sperrung der Strecke zwischen Hamburg und Pinneberg. In dieser Zeit verkehren nur S-Bahnen. Zudem wird am neuen Bahnhof Altona in Diebsteich ein erster Fernbahnsteig gebaut, während eine Eisenbahnüberführung in der Nähe erneuert wird. Auch an zwei weiteren Brücken werden umfassende Arbeiten durchgeführt, etwa an der Verbindungsbahn zwischen Hamburg-Hauptbahnhof und Altona, was ebenfalls zu Sperrungen führt. Reisende müssen in einigen Fällen auf S-Bahnen oder Ersatzbusse ausweichen, wenn Fernzüge aus Berlin, Hannover und Bremen nicht wie gewohnt verkehren können.
Fahrplanänderungen und Umstiege
Besonders betroffen sind die Verbindungen von und nach Sylt, bei denen Reisende zwischen Burg und Sankt Michaelisdonn in Dithmarschen auf Ersatzbusse umsteigen müssen. Weitere Einschränkungen ergeben sich im Regionalverkehr zwischen Hamburg und Büchen, da die Verstärkerzüge der Linie RE1 während dieser Bauphase nicht zwischen Hauptbahnhof und Bergedorf fahren. Auch die S-Bahn-Linie S1 ist betroffen; hier werden zwischen Hasselbrook und Ohlsdorf Gleise instand gesetzt, was den Einsatz eines Ersatzbusverkehrs erforderlich macht.
Ein besonderes Augenmerk liegt auch auf der Erneuerung der Sternbrücke in Hamburg, die mit Gründungsarbeiten und Kampfmittelsondierungen einhergeht. Die Bauarbeiten umschließen zudem die Instandsetzung der Gleise, Weichen und Oberleitungen in Hamburg und Schleswig-Holstein, was eine Vielzahl an Fahrplananpassungen erfordert. Reisende werden angehalten, sich vorab über die aktuellen Verbindungen zu informieren, entweder über die Website bahn.de oder die DB App Navigator.
Langfristige Sanierungsmaßnahmen
Diese kurzfristigen Bauprojekte sind Teil eines umfassenden Sanierungsprogramms, das der Vorstand der Deutschen Bahn AG in diesem Jahr ins Leben gerufen hat. Ziel des Programms sind die Sanierung der Infrastruktur, die Optimierung des Eisenbahnbetriebs und die Sicherung der wirtschaftlichen Tragfähigkeit des Unternehmens. Richard Lutz, der Vorstandsvorsitzende der DB, betont die Notwendigkeit dieser Schritte, um die Leistungsfähigkeit der Schiene bis 2027 wiederherzustellen.
Im Rahmen des Programms „S3“ sollen bis 2027 rund 1500 Streckenkilometer generalsaniert, 200 alte Stellwerke ausgetauscht und jährlich 100 Bahnhöfe modernisiert werden. Um die Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit zu steigern, wird ein vertaktetes System für Bau- und Instandhaltungsmaßnahmen eingeführt. Die DB hat sich das Ziel gesetzt, die infrastrukturbedingten Verspätungen bis 2027 um 20 % zu reduzieren und eine Pünktlichkeit im Fernverkehr von 75 bis 80 % zu erreichen. Diese Maßnahmen zielen nicht nur darauf ab, den Betrieb zu optimieren, sondern auch das Kundenerlebnis erheblich zu verbessern.
Die DB Regio hat bereits große Fortschritte gemacht und die Fahrgastzahlen auf das Niveau vor der Corona-Pandemie gesteigert, während die Pünktlichkeit über 90 % beträgt. Diese Entwicklungen sind ein Zeichen der Bestrebungen der Deutschen Bahn, sich auf die gestiegene Nachfrage einzustellen und den Herausforderungen der Branche zu begegnen.
Für Reisende in Hamburg bedeutet der Zeitraum bis zum 22. März eine Herausforderung, jedoch auch die Aussicht auf langfristige Verbesserungen im Bahnverkehr.