Kiel

Fakten gegen Fakes: So geht die Wahl auf Social Media!

Am 23. Februar 2025 steht in Deutschland die Bundestagswahl an. Angesichts der bevorstehenden Wahl werden gravierende Herausforderungen durch Falschinformationen im Internet sichtbar. Eine ARD Aktionswoche mit dem Motto „FaktenSicher für Demokratie“ zielt darauf ab, Bürgerinnen und Bürger in die Lage zu versetzen, verlässliche Informationen von Desinformationen zu unterscheiden. Diese Aktionswoche, die vom 20. bis 24. Januar 2025 stattfinden wird, bietet eine Vielzahl von Veranstaltungen, um die Medienkompetenz zu fördern und das Bewusstsein für die Bedeutung verlässlicher Quellen zu schärfen. NDR berichtet hierzu ausführlich und hebt besonders die verschiedenen Angebote hervor, die in diesem Zeitraum bereitgestellt werden.

Zu den Höhepunkten der Aktionswoche gehören Diskussionen mit Weltspiegelkorrespondenten, ein Crashkurs über Populismus und Algorithmen sowie ein Livestream, der am 23. Januar aus dem BR-Studio Franken zum Thema „Du hast die Wahl“ übertragen wird. Schüler*innen in Städten wie Kiel, Schwerin und Hamburg haben die Möglichkeit, Journalist*innen über die Schulter zu schauen und sich mit den Mechanismen der Wahlberichterstattung vertraut zu machen.

Workshops zur Medienkompetenz

In Kiel wird ein Dialog über die Rolle der Medien in der Demokratie und bei Wahlen geführt. Ein Workshop zu Wahl-Content in sozialen Medien findet am 20. Januar in Hamburg-Lokstedt statt, gefolgt von einem weiteren Workshop zur Desinformation am 23. Januar. Zusätzlich werden in Meinersen vom 22. bis 23. Januar Workshops angeboten, die sich mit der Unterscheidung von Fake News und Fakten beschäftigen. Ein spezieller Workshop in Schwerin am 23. Januar widmet sich der Arbeitsweise von Nachrichtenredakteuren und der Einflussnahme von Influencern. Wie die NDR-Website berichtet, sind viele der Workshops bereits ausgebucht, was das große Interesse der Schüler*innen an der Thematik verdeutlicht.

Ein weiteres wichtiges Anliegen der ARD Aktionswoche ist es, Lehrenden ein Lernmodul zu den besonderen Regeln für Medien in Wahlkampfzeiten zur Verfügung zu stellen. Diese Maßnahmen sind Teil einer breiteren Bestrebung, die demokratische Debatte zu fördern und die Bürger*innen für die Herausforderungen der modernen Medienwelt zu sensibilisieren.

Cyber-Sicherheit und Wahltechnologie

Parallel zu diesen Initiativen gibt es auch technische Herausforderungen. Die Integrität der Wahl könnte durch Cyberangriffe auf die IT-Infrastruktur gefährdet werden. Die Gemeinden und Wahlorgane tragen die Verantwortung für die verwendete Hard- und Software, unterstützt durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), das Maßnahmen zur Absicherung implementiert. Ein Cyberangriff könnte sogar die Bekanntgabe des vorläufigen Wahlergebnisses verzögern, während das endgültige Ergebnis etwa drei Wochen nach der Wahl erwartet wird.

Einfluss sozialer Medien auf die Wahl

Soziale Medien spielen eine zweischneidige Rolle in der politischen Auseinandersetzung. Plattformen wie TikTok, Instagram und Facebook sind dafür bekannt, dass sie radikale Ansichten verbreiten, um Reichweite zu generieren. Besonders aktiv sind die AfD und ihre Jugendorganisation Junge Alternative auf TikTok. Experten schätzen jedoch, dass der Einfluss sozialer Medien auf die Bundestagswahl am 23. Februar begrenzt sein wird. Judith Möller, Professorin für empirische Kommunikationsforschung, stellt fest, dass die Wahlentscheidung von vielen Faktoren abhängt und nicht allein durch soziale Medien bestimmt wird. Dennoch ist die Tendenz zu beobachten, dass die Diskussionen in sozialen Medien zunehmend nach rechts driftet, was die Meinungsbildung einseitig beeinflussen könnte.

Andreas Jungherr argumentiert, dass die Erfahrungen aus den USA zeigen, dass kurzfristige Social-Media-Kampagnen selten entscheidend sind. Trotzdem bleibt zu prüfen, wie sich die mittel- und langfristigen Effekte solcher Plattformen auf die öffentliche Meinungsbildung entwickeln. Während soziale Medien progressive Bewegungen sichtbar machen, profitieren extrem rechte Positionen von der aktuellen Dynamik. Ein Ausweg könnte darin bestehen, dass etablierte Parteien soziale Medien stärker nutzen, um die pluralistische Demokratie zu unterstützen.

Insgesamt zeigt sich, dass die bevorstehende Bundestagswahl nicht nur eine politische Veranstaltungsreihe ist, sondern auch einen umfassenden Prüfstand für die demokratischen Werte und die Medienkompetenz der Bürgerinnen und Bürger darstellt. Arbeit und Initiativen wie die der ARD Aktionswoche und die Diskussion um die Sicherheit der Wahltechnologie sind dabei unerlässlich.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
ndr.de
Weitere Infos
bundeswahlleiterin.de
Mehr dazu
tagesschau.de

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