
Die Stadt Kiel wird ab 2027 die Verantwortung für rund 20.000 Straßenlaternen wieder selbst übernehmen. Dies berichtet kn-online.de. Der bisherige Betriebsführungsvertrag mit dem Bremer Unternehmen SWB, das seit 2006 für die Instandhaltung zuständig war, wird nach 20 Jahren gekündigt.
Die Entscheidung zur Rekommunalisierung folgt auf eine umfassende Bewertung des bisherigen Betriebs. Ein Gutachten aus dem Vorjahr hatte ergeben, dass eine automatische Verlängerung des Vertrags für weitere fünf Jahre nicht ratsam sei. Die Straßenlaternen sind über ein Straßennetz von 855 Kilometern verteilt und besitzen einen Anschlusswert von etwa 1,3 Megawatt. Die Beleuchtung wird über etwa 270 Schaltstellen gesteuert, die unter anderem über einen Dämmerungsschalter betrieben werden.
Technische Entwicklungen und Herausforderungen
Die Stadt hat bereits Maßnahmen zur Effizienzsteigerung umgesetzt, die von 2009 bis 2011 mit dem Austausch von etwa 13.000 Leuchten in Gang gesetzt wurden. Diese Umstellung fand jedoch noch ohne LED-Technik statt. In den letzten Jahren wurde zunehmend auf LED-Beleuchtung umgestellt, insbesondere seit 2016 bei neuen Baumaßnahmen und Freileitungsumstellungen. Dies zeigt, dass das Potenzial der LED-Technologie, die nicht nur energieeffizienter ist, sondern auch eine gleichmäßige Beleuchtung bietet, von den Stadtplanern erkannt wurde.
Die neuen LED-Leuchten, die in Bauabschnitten wie der Kaistraße und dem Wall-Düsternbrooker Weg installiert wurden, sind serienmäßig dimmbar. Besonders in der Zeit zwischen 23 und 5 Uhr wird die Leistung um 50 % reduziert. Diese Maßnahme trägt dazu bei, den Energieverbrauch zu senken und das Licht an die Bedürfnisse der Anwohner anzupassen. Über die Qualität der neuen Beleuchtung haben die Bürger positive Rückmeldungen gegeben, insbesondere da Beschwerden über übermäßig grelles Licht, das in die Fenster strahlt, zurückgegangen sind.
Geplante Umstrukturierung und Stellenbedarf
Um die Rekommunalisierung effektiv umzusetzen, plant die Stadt eine Neuorganisation der Planung, des Betriebs und der Unterhaltung der Straßenbeleuchtung durch städtische Mitarbeiter. Dazu werden zusätzliche Stellen benötigt, von denen im Umweltausschuss bereits drei Neue vorgeschlagen wurden. Dezernentin Alke Voß hebt hervor, dass die Rekommunalisierung langfristig ein Gewinn für Kiel und ihre Bürger sei. Die Umstellung auf LED-Technologie und die damit verbundene nachhaltige Ausrichtung der Straßenbeleuchtung erhöhen die Lebensqualität in der Stadt.
Die Kieler Straßenbeleuchtung hat bereits einen hohen Standard erreicht. Zukünftig soll die Beleuchtung in allen neuen Baumaßnahmen und Umbauten auf LED-Technologie basieren. Die fortlaufende technische Weiterentwicklung der LED-Technik verspricht innovative Möglichkeiten und hat bereits zu sinkenden Preisen geführt. Trotz dieser positiven Entwicklungen gibt es jedoch Herausforderungen, wie die Überlegung, neuwertige, jedoch konventionelle Straßenbeleuchtung gegen LED-Leuchten auszutauschen, was in vielen Fällen als wirtschaftlich nicht sinnvoll erachtet wird.