
Der Schützenpark in Kiel, eine der ältesten und schönsten Parkanlagen der Stadt, wird einer umfassenden Aufwertung unterzogen. Trotz seiner zentralen Lage und einer Fläche von 6,2 Hektar, die sich über mehr als einen Kilometer vom Exerzierplatz bis zur Autobahn A215 erstreckt, verzeichnet der Park niedrige Besucherzahlen. Diese Situation ist besonders auffällig, da der nahegelegene Schrevenpark deutlich beliebter ist. Die Aufenthaltsqualität im Schützenpark ist aufgrund von Lärm von der stark befahrenen Straße Schützenwall und der teilweise mangelhaften Ausstattung gering, was die Attraktivität des Parks stark beeinflusst.
Um diese Probleme anzugehen, plant die Stadt Kiel die Investition von nahezu zwei Millionen Euro in die Aufwertung des Schützenparks. Diese Fördermittel stammen unter anderem aus dem Bundesprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“, das Kiel eine Summe von 1.943.100 Euro zur Verfügung stellte. KN Online berichtet, dass seit 2016 bereits zahlreiche Maßnahmen umgesetzt wurden. Dazu zählen die Sanierung von Wegen, die Schaffung von Nist- und Brutstätten für Vögel und Fledermäuse, sowie die Pflanzung von 13 neuen großen Bäumen.
Geplante Maßnahmen und Bürgerbeteiligung
Zu den fünf geplanten Projekten gehört die Entschlammung des Teiches, bei der eine Schicht von 50 bis 70 Zentimetern Schlamm entfernt werden soll. Auch soll die Grünachse am Ost-Ende in Richtung Exerzierplatz ausgebaut und die Wege sowie das Regenwassermanagement neugestaltet werden. Außerdem ist eine Neugestaltung der Grünachse am West-Ende am Westring sowie der Bau eines Steges oder einer Terrasse am Teich vorgesehen.
Die Stadtverwaltung hat die Bürger bereits aktiv in den Entwicklungsprozess einbezogen. Am 2. April findet eine Informationsveranstaltung in der Mensa der Käthe-Kollwitz-Schule statt, bei der die Bevölkerung Ideen zur Aufwertung des Schützenparks einbringen kann. Eine frühere Planungswerkstatt wies bereits auf großes Interesse hin, denn 55 Bürger nahmen daran teil und trugen zur Erarbeitung eines Entwicklungskonzepts bei, das 2017 vorgestellt wurde.
Ein Park in historischem Kontext
Der Schützenpark wurde im Jahr 1903 angelegt und hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Die ursprüngliche Ausstattung des Parks wurde im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört, was die spätere Aufwertung umso dringlicher machte. Mit der Integration der Fläche der ehemaligen Jugendverkehrsschule im Jahr 2021 in das Parkgelände gibt es bereits temporäre Spielangebote, die als Teil des Entwurfs für einen generationsübergreifenden Spiel- und Begegnungsort dienen sollen. Kiel.de beschreibt, dass von 2016 bis 2019 Gelder aus dem Fonds „Gemeinsam Kiel gestalten“ zur Verfügung standen, um die Aufenthaltsqualität im Park kontinuierlich zu verbessern. Dazu gehört unter anderem die Umgestaltung des Parkeingangs und die Schaffung ökologisch wertvoller Vegetationsflächen.
Die geplanten Maßnahmen zur Aufwertung des Schützenparks entsprechen nicht nur einem aktuellen Bedürfnis nach mehr Grünflächen in der Stadt, sondern stehen auch im Einklang mit den generellen Bestrebungen urbaner Räume, umweltfreundlicher zu gestalten und die Lebensqualität der Bürger zu verbessern. Die Qualität urbaner Grünflächen, wie sie auch in Stuttgart durch verschiedene Projekte gefördert wird, zeigt die Bedeutung und den Wert solcher Initiativen für Gemeinschaft und Stadtentwicklung. Stuttgart.de hebt hervor, wie urbane Gärten und Parks das Stadtklima positiv beeinflussen und die soziale Interaktion der Bürger fördern können.