Kiel

Studierende in Kiel: Riesendemonstration gegen neue Verwaltungsgebühren!

Am 16. Januar 2025 plant das Wissenschaftsministerium die Einführung einer Verwaltungsgebühr von 60 Euro pro Semester für Studierende in Schleswig-Holstein. Gegen diese Maßnahme haben heute etwa 1.500 Studierende in Kiel demonstriert, was die ursprüngliche Schätzung der Polizei von 600 Teilnehmern deutlich übertraf. Die Proteste, organisiert vom Allgemeinen Studierendenausschuss der Universität Kiel, zogen Studierende aus der gesamten Region an und führten ihren Demozug vom Audimax bis zum Landtag.

Die Straße Düsternbrooker Weg war während der Demonstration zwischen Luisenweg und Karolinenweg von 13 bis 16 Uhr gesperrt. Die kritische Stimmung unter den Studierenden und Hochschulen wird durch die Befürchtung genährt, dass die Verwaltungsgebühr insbesondere einkommensschwache Studierende übermäßig belasten könnte. Max Härtel, Sprecher der Landes Asten Konferenz, äußerte, dass solche Gebühren den Zugang zu Bildung erschweren und dem Wissenschaftsstandort schaden könnten.

Hintergründe zur Gebührenerhebung

Nach Angaben asta.uni-kiel.de zielt die Einführung der Verwaltungsgebühren darauf ab, eine Haushaltslücke von rund 7,3 Millionen Euro im Hochschulbereich zu schließen. Die prekäre allgemeine Haushaltslage des Landes führt zu Kürzungen in vielen Bereichen, was die chronisch unterfinanzierte Hochschullandschaft weiter belastet. Bereits im Dezember 2024 hatten Studierende an einer Vollversammlung der Fachhochschule Kiel teilgenommen, die von ca. 800 Studierenden besucht wurde.

Inzwischen haben auch andere Hochschulen, wie die Universität zu Lübeck und die Technische Hochschule Lübeck, Vollversammlungen durchgeführt, um auf die prekären finanziellen Verhältnisse aufmerksam zu machen. Die Demonstration in Kiel begann an zwei Punkten: An der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel um 12 Uhr und an der Fachhochschule Kiel um 12 Uhr am Anleger Dietrichsdorf.

Die Diskussion um Studiengebühren in Deutschland

In Deutschland ist die Hochschulbildung an staatlichen Universitäten traditionell gebührenfrei, was bpb.de beschreibt. Studierende zahlen lediglich Semesterbeiträge, jedoch keine Studiengebühren. Während einige Bundesländer versuchten, Studiengebühren einzuführen, wurden diese nach massiven Protesten wieder abgeschafft. Die Debatte ist nach wie vor aktuell. Hochschulrektoren plädieren für Gebühren, um die Qualität der Bildung zu erhöhen.

Ökonomen argumentieren, dass Studierende an den Kosten beteiligt werden sollten, da ein Hochschulabschluss oft mit höheren Einkünften einhergeht. Befürchtungen bestehen jedoch, dass solche Gebühren besonders einkommensschwache Personen vom Studium abhalten könnten, wodurch sich soziale Ungleichheiten weiter verstärken. Die OECD-Daten zeigen, dass Hochschulabsolventen in Deutschland seit 2000 signifikante Einkommensvorteile erzielen, doch gleichzeitig wächst die Kluft zwischen Hochschulabsolventen und Nicht-Absolventen.

Die Demonstrationen in Kiel sind Teil eines breiteren Kontextes, der die zukünftige Finanzierung von Hochschulbildung in Deutschland betrifft. Forderungen nach einem sozial gerechten System könnten einen Paradigmenwechsel einleiten. Eine Überlegung könnte sein, ein einkommensabhängiges Modell zu entwickeln, das die Bildungsbeteiligung fördert und gleichzeitig die Qualität der Ausbildung sichert.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
ndr.de
Weitere Infos
asta.uni-kiel.de
Mehr dazu
bpb.de

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