Lübeck

Fleischindustrie unter Druck: Forderungen nach besseren Löhnen und Bedingungen!

Heute ist der 28. Januar 2025, und die Diskussion über den Fleischkonsum und die Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie in Lübeck nimmt neue Formen an. In Lübeck werden jährlich etwa 11.100 Tonnen Fleisch konsumiert, was einem Pro-Kopf-Verbrauch von 51,6 Kilogramm entspricht, oder etwa 140 Gramm pro Tag. Trotz des kontinuierlichen Rückgangs im Pro-Kopf-Verbrauch bleibt Fleisch ein grundlegendes Nahrungsmittel. Diese Erkenntnisse stützen sich auf Daten des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL), wie hier-luebeck.de berichtet.

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hebt hervor, wie essenziell die Arbeit in der Fleischproduktion ist, die von der Haltung über die Schlachtung bis hin zur Verarbeitung reicht. Allerdings ist die Fleischindustrie als Niedriglohnbranche bekannt. Beschäftigte in diesem Sektor verdienen oft nur den gesetzlichen Mindestlohn von 12,82 Euro pro Stunde. Der Geschäftsführer der NGG Lübeck, Dirk Himmelmann, betont die dringende Forderung nach einem Mindestlohn von 14,50 Euro pro Stunde für diesen Berufszweig.

Herausforderungen in der Fleischindustrie

Die Arbeitsbedingungen für Mitarbeiter in der Fleischproduktion sind extrem anspruchsvoll. Die Beschäftigten heben täglich schwere Lasten, wie beispielsweise Schweinekeulen, die zwischen 5 und 10 Kilogramm wiegen. In einer Schicht legen sie mehr als 200 Mal diese Keulen auf das Produktionsband. Die hohen Temperaturen und die Nässe in den Schlachtbetrieben sowie die Kälte in den Kühlhäusern mit Temperaturen zwischen 2 und 3 Grad sorgen für zusätzliche Belastungen. Die NGG plant, bei den im Februar beginnenden Tarifverhandlungen ein Lohn-Plus durchzusetzen, um die gesundheitlichen Risiken für die Beschäftigten zu mindern.

Neben den wirtschaftlichen Aspekten stehen die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten vermehrt im Fokus. Fälle aus der Vergangenheit, insbesondere die Coronainfektionen im Tönnies-Werk in Rheda-Wiedenbrück, haben die Debatte über Hygiene und Sicherheitsmaßnahmen neu entfacht. Laut Deutschlandfunk lebten schätzungsweise 6.000 Schlachthof-Leiharbeiter in der Umgebung des Werks in Sammelunterkünften. Viele dieser Arbeiter stammen aus Polen, Rumänien und Bulgarien und sind oft bei Personaldienstleistern und Subunternehmen angestellt. Dies verschleiert die Verantwortlichkeit der Firmeninhaber und bringt die Mitarbeiter in unsichere Lebensumstände.

Dringender Reformbedarf in der Branche

Die Kritik an den Wohn- und Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie ist unüberhörbar. Katholischer Pfarrer Peter Kossen hat wiederholt die Lebensrealität der Leiharbeiter angeprangert und betont, dass diese oft in einer Parallelwelt leben und nicht in die Gesellschaft integriert sind. Während NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann schnellere Maßnahmen zur Abschaffung der Werkverträge in der Fleischindustrie fordert, bleibt die Skepsis über die Bereitschaft zur Reform innerhalb der Branche bestehen. Kossen fordert einen Wandel im Umgang mit den Menschen in der Fleischindustrie und fordert eine gesellschaftliche Anerkennung ihrer Arbeit.

Die NGG schätzt, dass konventionell produziertes Fleisch nur unwesentlich teurer wäre, wenn die Mindestlöhne für alle Mitarbeiter in der Wertschöpfungskette gelten würden. Angesichts der Herausforderungen, die sowohl die Arbeitsbedingungen als auch der Fleischpreis aufwerfen, ist es für die Branche unerlässlich, an einer Verbesserung der Standards zu arbeiten.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
hier-luebeck.de
Weitere Infos
ngg.net
Mehr dazu
deutschlandfunk.de

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