
Die Stadt Lübeck steht vor einer bedeutenden Umstrukturierung im Stadtteil Moisling, die durch reduzierte Fördermittel aus der Städtebauförderung bedingt ist. Ursprünglich waren 8 Millionen Euro beantragt worden, doch bewilligt wurden lediglich 1,1 Millionen Euro. Um den Bauprozess dennoch voranzutreiben, plant die Stadt, bis zu 5 Millionen Euro aus dem Sondervermögen Altstadt zu entleihen. Die Bürgerschaft wird in einer kommenden Sitzung über die Bereitstellung zusätzlicher Mittel entscheiden.
Die Städtebauförderung in Moisling wird bereits seit 2016 eingesetzt, um die Lebens- und Wohnqualität dort zu verbessern. Ein Blick auf die Antragsentwicklung zeigt, dass das Antragsvolumen für Fördermittel im Jahr 2024 auf 240 Millionen Euro gestiegen ist. Zusätzlich wurde zum 28. Februar 2025 ein weiterer Antrag auf Städtebauförderungsmittel gestellt. HL-live.de berichtet von der „Neuen Mitte“ Moisling, einem zentralen Projekt, das als Beispiel für die städtebauliche Neuordnung des Stadtteils gilt.
Fokus auf Stadtentwicklung und soziale Stadt
Der Fokus der Entwicklungen in Moisling liegt auf der Schaffung eines neuen Stadtteilzentrums, das auch Kita-Neubauten und ein Stadtteilhaus umfasst. Dieser umfassende Bauprozess beinhaltet darüber hinaus den Wohnungsbau sowie den Abriss abgängiger Gebäude und weitere öffentliche und private Vorhaben. Ziel ist es, ein lebendiges und attraktives Wohnumfeld für die Einwohner zu schaffen.
Das Bebauungsplan-Verfahren für die „Neue Mitte“ soll noch im Jahr 2025 abgeschlossen werden. Die gesamte Maßnahme, die im Programm „Soziale Stadt“ integriert ist, wurde in das Konzept „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ überführt und muss in einem Zeitraum von 15 Jahren abgeschlossen werden. Die flexible Ausleihe von Fördermitteln aus dem Sondervermögen „Altstadt“ ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Dennoch müssen nach Erschöpfung der Überbrückung haushalterische Maßnahmen zur Finanzierung der Gesamtmaßnahme getroffen werden, um die nötigen Gelder auch im weiteren Verlauf bereitstellen zu können.
Städtebauförderung als Instrument der Stadtentwicklung
Die Städtebauförderung selbst wird seit den 1970er Jahren von Bund und Ländern bereitgestellt. Ihr Ziel ist die Stärkung der Städte als Wirtschafts- und Wohnstandorte. Diese Struktur hat sich über die Jahre hinweg bewährt und ist auf vielfältige Weise in verschiedenen Gebieten Deutschlands umgesetzt worden. Die umfassende Einbeziehung der betroffenen Bürger:innen in die Planungen ist ein zentrales Anliegen dieser Förderungen, um eine ganzheitliche und anpassungsfähige städtebauliche Planung zu gewährleisten, wie auch Lübeck.de ergänzt.
Insgesamt behandelt die Stadt Lübeck aktuell mehrere Gesamtmaßnahmen in drei Programmen der Städtebauförderung: dem städtebaulichen Denkmalschutz in der Altstadt, dem Programm „Soziale Stadt“ in Moisling sowie dem Stadtumbau Nordwest. Mit diesen Programmen zielt die Stadt darauf ab, nicht nur die städtebaulichen Missstände zu beheben, sondern auch soziale Dienste und die Lebensqualität der Bürger zu verbessern, während die Stadt sich zukunftsorientiert weiterentwickelt. Städtebaufoerderung.info berichtet von den positiven Auswirkungen solcher Maßnahmen auf die sozialen Strukturen in benachteiligten Stadtteilen.