
Der Fahrradmarkt boomt, und mit ihm steigt die Zahl der Fahrraddiebstähle. In Lübeck steht Achim Geller-Brünjes, Geschäftsführer von Zweirad Wöltjen, einem beliebten Fahrradgeschäft, vor einem Regal mit einer beeindruckenden Auswahl an Fahrradschlössern. „Die Preisspanne für qualitativ hochwertige Schlösser beginnt bei 50 Euro“, erklärt er. Die Auswahl reicht von leichten, handlichen Modellen bis zu schweren und robusten Schlössern, die für den optimalen Diebstahlschutz sorgen.
Ein grundlegendes Problem ist, dass viele Radfahrer ihre Fahrräder nur am Rahmen und Hinterrad anschließen. Dies ist nicht sicher genug; es sollte immer ein fest verankerter Gegenstand als zusätzlicher Schutz gewählt werden. „Ein kräftiges Schloss ist unerlässlich“, betont Geller-Brünjes, „schwerere Schlösser bieten einen deutlich besseren Schutz gegen Diebstahl.“ Beliebte Optionen auf dem Markt sind große Faltschlösser, einige davon mit moderner Bluetooth-Sicherung. Die Verwendung von Einsteckschlössern für Rahmenschlösser kann zudem die Sicherheit erhöhen.
Die Sicherheitsstufen und ihre Bedeutung
Die Auswahl des richtigen Fahrradschlosses sollte gut überlegt sein. Die Sicherheitsstufen variieren je nach Hersteller und reichen oft von 1 bis 100. Laut den Informationen des ADAC lässt sich sagen, dass:
- Stufen 1-4: Grundschutz in Bereichen mit geringem Risiko.
- Stufen 5-9: Zusätzliche Sicherheit in Bereichen mit geringem bis mittlerem Risiko.
- Stufen 10-15: Maximaler Schutz für hochwertige Fahrräder in Hochrisikobereichen.
Der ADAC empfiehlt, die Sicherheitsstufen der Hersteller vor dem Kauf zu vergleichen. Für einfache Fahrräder kann ein Schloss mit niedrigerer Sicherheitsstufe ausreichen, während teure Fahrräder unbedingt mit einem hochwertigen Schloss gesichert werden sollten. Auch die Art des Schlosses spielt eine wichtige Rolle.
Arten von Fahrradschlössern
Es gibt eine Vielzahl von Fahrradschlössern, die jeweils unterschiedliche Vor- und Nachteile besitzen. Laut Graefe24 lassen sich die gängigsten Schlossarten wie folgt kategorisieren:
- Rahmenschloss: Blockiert das Hinterrad, sollte aber unbedingt mit einem anderen Schloss kombiniert werden.
- Kabelschloss: Geringer Schutz, leicht zu knacken, besser geeignet für Gelegenheitsdiebe.
- Panzer- oder Kettenschloss: Zuverlässiger und schwer zu durchtrennen, jedoch unhandlich.
- Bügelschloss: Bietet ausgezeichneten Schutz, ist aber schwer und teuer.
- Faltschloss: Handlich und vergleichbar mit Bügelschlössern in Bezug auf Sicherheit.
Die Preise variieren stark: Ein einfaches Kabelschloss kostet unter 10 Euro, während hochwertige Schlösser für teure Fahrräder leicht 100 Euro oder mehr kosten können.
Beim richtigen Umgang mit Fahrradschlössern gibt es einige bewährte Tipps: Fahrräder sollten stets an einem festen und gut beleuchteten Ort angeschlossen werden. Das Schloss sollte niemals auf dem Boden abgelegt werden, und die Schließöffnung sollte nach unten zeigen, um den Zugang für potenzielle Diebe zu erschweren.
Zusammenfassend ist es wichtig, bei der Wahl des richtigen Schlosses und der richtigen Sicherheitsmaßnahmen individuell auf die eigenen Bedürfnisse und die Einsatzbereiche einzugehen. Ein gutes Schloss kombiniert mit den richtigen Abschließtechniken kann den Unterschied machen, ob ein Fahrrad sicher bleibt oder nicht.