
Der Lübecker Filmemacher Torsten Rüther hat bei der Präsentation seines Films „Leberhaken“ auf dem Internationalen Filmfest Oldenburg große Aufmerksamkeit erregt. Laut LN Online bezeichneten amerikanische Fachleute von „The Hollywood Reporter“ den Film als „great movie“. Dies führte dazu, dass Rüther kontaktieren und sein Projekt weiterentwickeln konnte. Die Premiere der amerikanischen Version „Uppercut“ steht bereits vor der Tür, sie wird am 23. Januar in deutschen Kinos gezeigt.
„Uppercut“, ein ambitioniertes Projekt, in dem Ving Rhames, bekannt aus Filmen wie „Pulp Fiction“ und „Mission: Impossible“, die Hauptrolle des Boxtrainers spielt, wird exklusiv in der lübeckischen Kinokette Cinestar gezeigt. Die besondere Präsentation wird ergänzt durch ein Experten-Talk und Verlosungen am 25. Januar. Dies stellt einen anstehenden Meilenstein in Rüthers Karriere dar, insbesondere da der Film in einem neuen Geschäftsmodell ohne Verleih in die Kinos kommt.
Von „Leberhaken“ zu „Uppercut“
Ursprünglich plante Torsten Rüther, einen Film über die Tochter von Horst Schimanski zu drehen. Wegen der Corona-Pandemie stellte er jedoch diesen Plan ein und entwickelte stattdessen „Leberhaken“, ein Low-Budget-Kammerspiel über eine junge Frau, die boxen lernen möchte. Der Film entstand in drei Nachtdrehs an einem einzigen Drehort in Berlin-Wedding. Laut Hollywood Reporter war die Schaffung des Drehbuchs für die US-Version ein bedeutender Schritt für Rüther. Er fügte eine zusätzliche Zeitebene hinzu, in der die Protagonistin Toni als erfolgreiche Boxmanagerin auftritt.
Die Widmung an Diversität zeigt sich im casting der amerikanischen Schauspielerin Luise Großmann für die Hauptrolle, während Gigi Rhames als Trainer auftritt. Rüther wollte mit seiner Geschichte eine inklusive Perspektive erzählen; Toni wird hier als erste Generation deutscher Einwanderin dargestellt.
Die Dreharbeiten und Reaktionen
Die Dreharbeiten für „Uppercut“ fanden in Los Angeles statt, wobei die Szenen mit Rhames und Großmann in einem umgebauten Lagerhaus gedreht wurden. Trotz anfänglicher Nervosität war Rhames überzeugt von der Chemie zwischen den Darstellern. Rüther entschloss sich, mit zwei Kameras zu arbeiten und improvisierte während der Trainingsszenen, um die Dynamik authentisch einzufangen.
Das Projekt ist unabhängig entstanden, was bedeutet, dass es ohne Vorverkäufe oder Studiofinanzierung realisiert wurde. Rüther ist stolz darauf, dass die Produktion während eines SAG-AFTRA-Streiks stattfand, was zusätzliche Herausforderungen mit sich brachte. Momentan sucht er nach geeigneten Vertriebsunternehmen für beide Filmversionen, die den unterschiedlichen Ton und Ansatz in der Erzählweise spiegeln.
Zukunftsausblicke
Die Erfolgreiche Präsentation in Oldenburg könnte der Startpunkt einer Hollywood-Karriere für Rüther sein. Die Resonanz auf „Uppercut“ lässt große Erwartungen aufkommen, und wie die Geschichte weitergeht, bleibt abzuwarten.
Zusätzlich zu den Filmprojekten aufmerksam zu verfolgen, ist das International Low & No Budget Video Film Festival, das vom 16. August bis zum 21. September 2025 stattfindet und als Plattform für kreative unabhängige Filme dient. Rüther und sein Team könnten sich möglicherweise überlegen, ihre Werke dort zu präsentieren.