Lübeck

Zehn Jahre nach dem Germanwings-Absturz: Trauer und neue Erkenntnisse!

Heute, am 24. März 2025, wird an den tragischen Unglückstag des Germanwings-Flugs 9525 erinnert. Vor genau zehn Jahren stürzte die Maschine bei einem Flug von Barcelona nach Düsseldorf in den französischen Alpen ab, wobei alle 150 Menschen an Bord ihr Leben verloren. Der damalige Bürgermeister von Prads-Haute-Bléone, Bernard Bartolini, beschreibt die schrecklichen Momente nach dem Unglück als „Alptraum“ und „Apokalypse“. Die örtliche Bevölkerung zeigte sich in der Folge äußerst hilfsbereit, öffnete ihre Türen für die Angehörigen der Opfer und leistete Unterstützung in unterschiedlichen Formen.

Bartolini betont, dass die Narbe des Unglücks in seiner Gemeinde bis heute nicht verheilt sei und dass es sein Leben sowie das Leben der Bürger nachhaltig geprägt hat. Auch die Regionalbeamtin Sandra Cortini-Connors berichtete von den vielen Hilfsangeboten, die nach dem Unglück bereitgestellt wurden, von Unterkünften bis hin zu Dolmetscherdiensten. Ein Pilot eines Kampfjets, der zur Suche nach dem Airbus aufstieg, schilderte zudem die verheerende Zerstörung am Absturzort, ein Bild des Schreckens, das den Einsatzkräften noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

Die Umstände des Absturzes

Die Ermittlungen zu dem Absturz ergaben, dass der Co-Pilot Andreas Lubitz, der zur Zeit des Unglücks 27 Jahre alt war, am Steuer saß und den Aufprall absichtlich herbeigeführt haben soll. Während der Kapitän auf die Toilette ging, verbarrikadierte sich Lubitz im Cockpit und ließ den Kapitän nicht zurück, sodass dieser keinen Zugriff mehr darauf hatte. Der Aufprall ereignete sich um 10:41 Uhr. Der Co-Pilot war schwer depressiv, was zu seiner Entscheidung, das Flugzeug zu steuern, während alle anderen Passagiere dem Schicksal ausgeliefert waren, erheblich beigetragen haben könnte.

In den anschließenden Diskussionen über den Absturz gab es auch neue Ansätze zur Ermittlung der Ursachen. Es sind Zweifel an den offiziellen Untersuchungen aufgekommen, die in einer neuen Dokumentationsserie, „Germanwings – was geschah an Bord von Flug 9525?“, thematisiert werden. Der österreichische Aviatik-Experte Simon Hradecky hat in acht Jahren Forschung Beweise gesammelt, die darauf hindeuten, dass möglicherweise ein technischer Defekt für den Absturz verantwortlich war. Seinen Analysen zufolge könnte Lubitz kein Selbst- und Massenmörder gewesen sein.

Technische Aspekte und psychische Gesundheit

Laut Hradecky, könnte ein Fehler des Bordcomputers die Flughöhe des Airbus A320 so schnell geändert haben, dass er auf dem Voice-Recorder nicht vernehmbar war. Während eines ähnlichen technischen Defekts beim Hinflug hatten die Piloten glücklicherweise die Möglichkeit, diese Situation zu korrigieren. Hradeckys Theorie wird jedoch in der Fachwelt umstritten, und Experten halten viele seiner Beweise für unplausibel, während Lufthansa nach wie vor die offiziellen Ergebnisse unterstützt.

Eine weitere wichtige Thematik, die nach dem Absturz in den Vordergrund trat, ist die psychische Gesundheit von Piloten. Die Anforderungen für Piloten umfassen ein Tauglichkeits-Zeugnis, das körperliche und psychiatrische Gesundheitsstandards sicherstellen soll. Allerdings decken die jetzigen Tauglichkeitsprüfungen nur eine Momentaufnahme des Gesundheitszustandes ab. Nach dem Unglück wurde empfohlen, die Kontrolle der psychischen Gesundheit zu überarbeiten und Gesundheitsdaten der Piloten umfassender auszutauschen. Es wird sogar über ein zentrales, europäisches Datenregister für flugmedizinische Daten diskutiert.

Die Europäische Luftsicherheitsagentur (EASA) hat außerdem empfohlen, regelmäßige Alkohol-, Drogen- und Medikamententests bei Piloten durchzuführen. Diese Maßnahmen sind notwendig, um potenziellen Gesundheitsproblemen bei Piloten besser begegnen zu können und eine tiefere Sensibilisierung für psychische Störungen innerhalb der Branche zu schaffen.

Die Geschehnisse rund um den Germanwings-Absturz werfen damit nicht nur tragische Schatten auf die Erinnerungen der Angehörigen, sondern auch grundsätzliche Fragen über die Luftsicherheit und das Gesundheitssystem im Pilotendienst auf. Die Suche nach Antworten und Lösungen geht also auch in den kommenden Jahren weiter.

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