
Die Stadt Neumünster steht vor erheblichen Veränderungen, insbesondere aufgrund der anhaltenden Bauarbeiten am Marktplatz Großflecken. Die geplanten Maßnahmen, die nach der Holstenköste im Juni 2025 beginnen, sehen die Sanierung von Baumscheiben, die Installation einer neuen Stromversorgung sowie die Verlegung von Glasfaserleitungen vor. Der Wochenmarkt muss für die Dauer der Bauarbeiten auf den Kleinflecken verlegt werden, was bei den Markthändlern zu Befürchtungen über Umsatzeinbußen führt. Die Bauarbeiten sollen bis Ende 2025 andauern, und es besteht die Möglichkeit einer Vollsperrung der Straße im Jahr 2026, wie kn-online.de berichtet.
Weitere Pläne sind die Errichtung einer neuen Tankstelle an der L49 in Brügge durch Unternehmer Rüdiger Marquardt, für die bereits Grundstücke erworben wurden. Die Schließung der beiden Shell-Tankstellen in Bordesholm wird in den kommenden Jahren erwartet, sodass die Tankstelle in Brügge die einzige verbleibende in der Region wäre, außer der in Wattenbek. Anwohner machen sich jedoch Sorgen über die zu erwartenden Lärm- und Lichtbelastungen, und der Bauausschuss hat bereits die Planungsanzeige genehmigt. Nun steht die Zustimmung der Gemeindevertretung aus.
Tempo 30 und die Feuerwehr
Ein weiteres zentrales Thema in Neumünster ist die Einführung von Tempo 30 in innerörtlichen Bereichen. Während viele Kommunen von den Vorteilen ausgehen, wie mehr Verkehrssicherheit, besserem Lärmschutz und verringerten Schadstoffemissionen, zeigen sich Feuerwehrleute besorgt. Insbesondere die Feuerwehr in Kronshagen hat Bedenken geäußert, ob die neuen Geschwindigkeitsbeschränkungen die Einsatzgeschwindigkeit gefährden könnten. Der Wehrführer Michael Rein betont, dass langsamerer Verkehr die schnelle Hilfe behindert, und fordert eine offene Diskussion über die potenziellen Sicherheitsnachteile, wie ndr.de berichtet.
In Schleswig-Holstein müssen Feuerwehren innerhalb von zehn Minuten am Einsatzort eintreffen. In Brandrisikoklasse 3 und 4 gilt sogar eine Vorgabe von acht Minuten. Ein Test mit einem Feuerwehrmann ergab, dass er 6:23 Minuten benötigte, um von seiner Wohnung zur Wache zu gelangen. Das lässt ihm nur minimale 3,5 Minuten, um zur Einsatzstelle zu kommen, was die Frustration unter den Einsatzkräften weiter verstärkt. In Wedel sind sogar fünf neue Tempo-30-Zonen geplant, was die Diskussion über die Auswirkungen auf die Feuerwehr-Einsätze weiter anheizen wird.
Ein Blick in die Vergangenheit
Abseits der Verkehrsthemen hat der Filmemacher Kay Gerdes aus Dänischenhagen einen Dokumentarfilm über das Landleben in den 1950er Jahren gedreht. Der Film, der in der örtlichen „Eiche“ premiere feiern wird, präsentiert Zeitzeugen, die überwiegend aus dem Dänischen Wohld stammen. Mit dem Titel „Weckgläser und Milchkannen“ greift der Dokumentarfilm nostalgische Aspekte der damaligen Lebensweise auf.