
Der niederländische Fleischkonzern Vion hat kürzlich bekannt gegeben, sich von seinem Standort in Neumünster, Teil der Vion Zucht- und Nutzvieh GmbH (ZuN), zu trennen. Dies ist Teil einer umfassenderen Strategie, die darauf abzielt, die Unternehmenstätigkeiten in Deutschland zu konsolidieren. Vion, dessen Hauptsitz in Boxtel, Niederlande, liegt, verlagert zudem die Erfassung und Vermarktung von Schweinen und Ferkeln, die bereits Anfang 2022 an die ZNVG übergeben wurden. Gleichzeitig behalten andere Standorte der ZuN weiterhin den Status des Konzernbesitzes von Vion, wie schweizerbauer.ch berichtet.
Mit der Schließung des Standortes Neumünster verlieren neun von über 50 Mitarbeitern ihre Angestelltentätigkeit. Diese Angestellten wechseln zur größten Rinder- und Schweine-Handelsorganisation in Schleswig-Holstein. Dies ist Teil der Strategie von Vion, sich aus der Vieherfassung und -vermarktung in Deutschland zurückzuziehen. Vion wird seine letzten vier Standorte der ZuN in Deutschland, darunter Duben, Bernsdorf, Dalum und Einbeck, ebenfalls abgeben. Der Verkauf dieser Standorte an die Raiffeisen Viehzentrale (RVZ) soll im April abgeschlossen werden, allerdings steht das Geschäft noch unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Genehmigung und der Erfüllung üblicher Vollzugsbedingungen, wie agrarheute.com hinzufügt.
Marktentwicklungen im deutschen Agribusiness
Die Veränderungen bei Vion kommen zu einem Zeitpunkt, an dem das deutsche Agribusiness einer Reihe von Herausforderungen gegenübersteht. 2024 verzeichnete das Agribusiness einen Umsatz von 285 Milliarden Euro, was einem Rückgang von fast 3 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Ernährungsindustrie bleibt jedoch mit einem Umsatz von 230 Milliarden Euro der wichtigste Sektor, der über 81 % des Agribusiness-Umsatzes ausmacht. Innerhalb der Ernährungsindustrie hat die Fleischwirtschaft mit etwa 51,3 Milliarden Euro den größten Umsatzanteil, während die Milchwirtschaft mit 39 Milliarden Euro ebenfalls bemerkenswerte Zahlen aufweist, so topagrar.com.
Trotz dieser Rückgänge verzeichnete die Fleischindustrie einen moderaten Umsatzanstieg von 2,6 % im letzten Jahr, während die Milchwirtschaft um 1,6 % zulegte. Die Herausforderungen, vor denen Landwirte stehen, sind jedoch erheblich. Viele sprechen von mangelnder Planungssicherheit sowie von hohen Zinsen und komplexen regulatorischen Prozessen. Diese Faktoren wirken sich negativ auf die Geschäftsabläufe im Agribusiness aus, was sich möglicherweise auch negativ auf die Umsatzentwicklung in den kommenden Jahren auswirken könnte.