Nordfriesland

Drei Frauen beleben historischen Gasthof Waldheim in Bohmstedt neu

In Bohmstedt, einer kleinen Gemeinde in Nordfriesland, haben drei Frauen den leerstehenden Gasthof „Waldheim“ revitalisiert. Romy Arndt, Bente Jensen und Gesa Petersen, die vor ihrem Einstieg in die Gastronomie keine Erfahrungen in diesem Bereich hatten, sind die neuen Betreiberinnen des 125 Jahre alten Gasthofs. Das Gebäude wurde ursprünglich als Unterkunft für Waldarbeiter errichtet und steht nun wieder im Mittelpunkt des Dorflebens. Die Idee zur Pacht des Gasthofs entstand Ende 2023, als die drei Frauen voneinander erfuhren und sich zusammenschlossen, um eine kulturelle Begegnungsstätte zu schaffen. NDR berichtet, dass die Pacht des Waldheims über fünf Jahre läuft.

Die Betreiberinnen haben sich schnell an ihre neue Verantwortung angepasst. Obwohl sie zunächst keine gastronomische Vorbildung hatten, haben sie bereits Herausforderungen gemeistert und Erfahrungen gesammelt. Gesa Petersen betreibt zusätzlich einen Biohof und ist für das Backen im Gasthof zuständig, während Bente Jensen halbtags an einer Schule arbeitet. Gemeinsam bieten sie ein einfaches, aber ansprechendes gastronomisches Angebot, das hauptsächlich aus Butterbroten, Kaffee und Kuchen besteht. Warmes Essen wird nur an speziellen Tagen serviert.

Kulturelle Begegnungsstätte und Events

Ein besonderes Highlight im Veranstaltungskalender ist der einmal im Monat stattfindende „Kneipenabend“, der bis Mitternacht mit DJ-Musik für Unterhaltung sorgt. Der Gasthof bietet Platz für rund 60 Gäste im Innenbereich, allerdings ist der Außenbereich während der Wintermonate geschlossen. Die Forstgenossenschaft Bohmstedt, Eigentümer des Gasthofs, begrüsst die Wiederbelebung des traditionsreichen Hauses und sieht diese Entwicklung als Bereicherung für die Region. Der Bohmstedter Forst, der sich in unmittelbarer Nähe befindet, wurde 2022 sogar zum Wald des Jahres gewählt, was dem Standort zusätzliche Attraktivität verleiht.

Die Herausforderung für die Betreiberinnen besteht nicht nur in der Gastronomie selbst, sondern auch in den allgemeinen wirtschaftlichen Gegebenheiten der Branche. Oft bieten gastronomische Betriebe lediglich Teilzeitstellen oder Minijobs mit niedrigen Verdienstmöglichkeiten an, häufig zwischen 5 und 10 Euro pro Stunde brutto. Zusatzverdienste durch Trinkgelder sind die Regel, jedoch sind die Anforderungen hoch. Die Nachrichten weisen darauf hin, dass die Gastronomie zahlreiche Quereinstiegsmöglichkeiten bietet, auch ohne vorherige Erfahrung.

Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels sind Quereinsteiger gefragter denn je. Die Branche bietet vielfältige Möglichkeiten, von Systemgastronomie über Fullservice-Restaurants bis hin zu speziellen Eventlocations. Daher zeigt die Entscheidung von Arndt, Jensen und Petersen, das „Waldheim“ zu übernehmen, nicht nur Mut, sondern auch einen zukunftsorientierten Ansatz, um die lokale Gastronomieszene neu zu beleben und mit Leben zu füllen. Der Gasthof „Waldheim“ könnte somit nicht nur ein Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft, sondern auch ein Beispiel für den erfolgreichen Quereinstieg in die Gastronomie sein.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
ndr.de
Weitere Infos
die-nachrichten.com
Mehr dazu
quer-einstieg.de

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