Nordfriesland

Drohnen-Spionage über Bundeswehr: Alarmstufe Rot in Schwesing!

Im Januar 2025 wurden mehrere mutmaßliche Spionagedrohnen über Schleswig-Holstein gesichtet, insbesondere über dem Bundeswehrstandort Schwesing. Dieses Ereignis wirft bedeutende Fragen zur Sicherheit und den bestehenden Abwehrmöglichkeiten auf. Schwesing fungiert als Ausbildungsstandort für ukrainische Soldaten am Flugabwehr-System „Patriot“, das eine zentrale Rolle bei der Sicherung des NATO-Luftraums spielt. Angesichts der geopolitischen Spannungen, besonders seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, ist das erhöhte Auftreten solcher Drohnensichtungen beunruhigend, was auch Tagesschau bestätigte.

Die Landespolizei hat in diesen Fällen nur begrenzte Handlungsoptionen. Nachdem ein Augenzeuge eine Drohne sichtete, informierte er umgehend die Polizei, die nach etwa 50 Minuten am Einsatzort eintraf. Dieses Zeitintervall wurde von der Polizei jedoch bestritten. Der Landeschef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Torsten Jäger, äußerte, dass die Polizei unzureichend auf Drohnen-Spionage vorbereitet sei. Bei Sichtung einer feindlichen Drohne besteht lediglich die Möglichkeit, ein Lagezentrum zu informieren; ein aktives Eingreifen ist nicht vorgesehen.

Unzureichende Abwehrmaßnahmen

Die Sichtungen rund um den Luftwaffenstützpunkt Schwesing sind nicht die ersten ihrer Art. Zwischen dem 9. und 29. Januar 2025 gab es bereits sechs Sicherheitsvorfälle, die jeweils mit professionellen Drohnen in Verbindung standen. Eine Sprecherin des Operativen Führungskommandos der Bundeswehr bestätigte die Vorfälle, machte jedoch deutlich, dass die verfügbaren Störsender und ähnlichen Geräte wirkungslos blieben. Es wird vermutet, dass die Drohnen von Schiffen in der Nord- oder Ostsee gestartet wurden. Die Ermittlungen werden von verschiedenen Stellen, einschließlich der Feldjäger, der Polizei und des Militärischen Abschirmdienstes (MAD), unterstützt, wie ebenfalls von NDR berichtet.

Eine alarmierende Entwicklung ist, dass die Bundeswehr derzeit nur in Ausnahmefällen befugt ist, Drohnen abzuschießen. Ein Gesetzentwurf zur Änderung des Luftsicherheitsgesetzes wurde in Erwägung gezogen, um der Bundeswehr mehr Handlungsmöglichkeiten zu geben, doch ob dieser Gesetzentwurf vor der Bundestagswahl eine Mehrheit findet, bleibt ungewiss. Immerhin ist die Bundesinnenministerin, Nancy Faeser, bereits vor dieser Bedrohung gewarnt und hat die Gefahren von Drohnen als Instrument für Spionage und Sabotage hervorgehoben.

Technologische Herausforderungen

Ingo Seebach, Geschäftsführer eines auf Drohnenabwehr spezialisierten Unternehmens, wies darauf hin, dass moderne Drohnen sehr schwer zu stören sind. Daher wurden am Ausbildungsstandort Schwesing zusätzliche Detektions- und Störsysteme installiert, um potenzielle Drohnenangriffe abzuwehren. Trotz dieser Maßnahmen ist die Bedrohung durch hochspezialisierte, unbekannte Drohnen nach wie vor präsent.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Vorfälle in Schleswig-Holstein auf einen bedeutenden Mangel an Abwehrfähigkeiten der Landespolizei und der Bundeswehr hinweisen. Die geopolitischen Spannungen und die Präsenz moderner Technologien machen es dringend erforderlich, die gesetzlichen und operativen Rahmenbedingungen zu überdenken, um die Sicherheit an sensiblen Standorten zu gewährleisten.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
ndr.de
Weitere Infos
tagesschau.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert