
In Deutschland ist der Zustand der Straßeninfrastruktur in vielen Regionen besorgniserregend. Insbesondere an der Westküste hat eine aktuelle Umfrage des NDR gezeigt, dass zahlreiche Straßen stark sanierungsbedürftig sind. Im Amt Nordsee-Treene im Kreis Nordfriesland sind 60% der amtseigenen Straßen in schlechtem Zustand, wobei sogar 7% als sehr schlecht eingestuft werden. Eine ähnliche Situation herrscht in Itzehoe (Kreis Steinburg), wo ein Drittel der Straßen eine schlechte Bewertung erhält. Auch in anderen Ämtern wie Itzehoe Land, Schenefeld und Mitteldithmarschen müssen etwa 10% bis 20% der Straßen ebenfalls dringlich überholt werden. In Tönning (Kreis Nordfriesland) sind 13% der Straßen als schlecht klassifiziert. Viele Ämter an der Westküste haben bisher jedoch keine Daten veröffentlicht (NDR).
Doch nicht nur die Straßen, auch die Brücken und Schienen in Deutschland stehen unter Druck. Eine Studie des Deutschen Instituts für Urbanistik hat festgestellt, dass für den Erhalt und die Erweiterung des kommunalen Wegenetzes bis 2030 Investitionen von etwa 372 Milliarden Euro nötig sind. Diese Zahlen überraschen viele, sind aber keineswegs neu. Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, betont, dass die Kommunen gegenwärtig zu wenig in die Infrastruktur investieren, um deren bestehenden Zustand aufrechtzuerhalten. Als größte Hürden für Investitionen wurden Bürokratie, Föderalismus und Datenschutz identifiziert. Müller fordert daher einen kommunalen Investitionspakt, um die Infrastruktur besser miteinander zu verknüpfen und Genehmigungsverfahren zu beschleunigen (ZDF).
Aktuelle Herausforderungen in der Verkehrsinfrastruktur
Der Investitionsbedarf im Bereich Verkehrsinfrastruktur ist laut Müller gravierend. Bis 2030 sind bis zu 64 Milliarden Euro allein für die Infrastruktur des Öffentlichen Personennahverkehrs erforderlich. Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, kritisiert die Komplexität und Unübersichtlichkeit der Förderprogramme, die vielen Kommunen den Zugang zu dringend benötigten Mitteln erschweren. Detlef Neuß vom Fahrgastverband PRO BAHN hebt hervor, dass in den letzten 30 Jahren viele wichtige Modernisierungen im Schienennetz versäumt wurden. Aktuell befindet sich die Bauindustrie in einer tiefgreifenden Krise, trotz ihres hohen Anteils von ungefähr 12% am Bruttoinlandsprodukt (BMDV).
Die Problematik betrifft nicht nur die Straßen, sondern auch Brücken und den Schienenverkehr. Die Bedeutung der Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur ist unbestritten. Laut aktuellen Berichten beliefen sich die Ausgaben für den Neu- und Ausbau der Verkehrsinfrastruktur 2017 auf insgesamt 12,85 Milliarden Euro, wobei der größte Anteil auf den Erhalt der Bundesfernstraßen entfiel. Die Investitionen sind entscheidend, um den Zustand der Infrastruktur zu verbessern und die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten (ZDF).
Nachhaltigkeit und Aufforstung
Parallel zur Auseinandersetzung mit der Infrastruktur wird im Kreis Dithmarschen auch auf Nachhaltigkeit gesetzt. Im Jahr 2024 wurden etwa 12 Hektar Wald angepflanzt, und die strategischen Ziele zur Aufforstung wurden überschritten: Jährlich sollen 10 Hektar Neuwald geschaffen werden, von denen mindestens die Hälfte auf kreiseigenen Flächen liegen soll. Der Großteil der Aufforstung fand in Linden statt, wo 9 Hektar Land erworben wurden. Für das Jahr 2025 sind zudem weitere 3,5 Hektar Wald in den Gemeinden Eggstedt und Frestedt eingeplant (NDR).
Angesichts der aktuellen Herausforderungen in der Infrastruktur wird auch der soziale Zusammenhalt betont. Im Vorfeld der Bundestagswahl sind Lichterzüge in Marne und Elmshorn geplant, um für Demokratie und Menschlichkeit zu demonstrieren. Zählungen der Polizei rechnen mit etwa 500 Teilnehmenden bei den Veranstaltungen, die auch als Antwort auf eine AfD-Veranstaltung in Neumünster organisiert werden. Anlässlich des 80. Jahrestags der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz finden zudem verschiedene Gedenkveranstaltungen in Kiel statt.