
Ab Mitte März 2025 tritt in St. Peter-Ording ein neues, modernes Parksystem in Kraft, das Autofahrer vor dem Strandbesuch dazu zwingt, ihren Parkplatz über ein Smartphone zu buchen. Dieses kamerabasierte System zielt darauf ab, den Parkvorgang zu rationalisieren und den Komfort für die Nutzer zu erhöhen, aber es stößt auch auf erhebliche Kritik von verschiedenen Nutzergruppen.
Mit der Einführung des neuen Systems werden die Wartezeiten beim Parken verringert. Kameras erfassen die Kennzeichen der Fahrzeuge und ermöglichen eine digitale Bezahlung der Parkgebühren über eine App, eine Website oder an Kassenautomaten. Ein besonderer Vorteil ist, dass die Zahlung bis zu 48 Stunden nach dem Besuch nachgeholt werden kann. Laut Nordsee Tourismus reduziert dieses System auch Rückstaus sowie CO₂-Emissionen und Lärmbelästigungen erheblich.
Kritik von Rollstuhlfahrern
Besonders die Regelung für Rollstuhlfahrer steht in der Kritik. Früher konnten diese mit ihrem Behindertenausweis direkt am Kassenhäuschen kostenlos parken. Künftig müssen sie jedoch an der Tourist-Info anhalten, um einen QR-Code zu erhalten, um einen Parkplatz zu buchen. Alternativ können sie ihren Behindertenausweis fotografieren und an den Parkplatz-Betreiber senden. Kritiker befürchten, dass diese Änderungen den Zugang an den Strand für Menschen mit Behinderungen erheblich erschweren werden.
Zusätzlich wird bei der neuen Regelung darauf hingewiesen, dass langfristig keine Strandwärter mehr vor Ort sein werden. Die Tourismuszentrale verspricht jedoch, an pragmatischen Lösungen zu arbeiten, damit der Zugang zum Strand für alle gewährleistet bleibt, so NDR.
Umweltschutz und digitale Lösungen
Ein weiteres Ziel des neuen Parkplatzsystems ist es, den Naturschutz zu unterstützen. Etwa 20 Prozent der Parkgebühren werden für den Erhalt der Küstenlandschaft des Nationalparks Wattenmeer verwendet. Damit wird die umweltfreundliche Komponente des Systems hervorgehoben, was auch im Kontext der aktuellen Diskussionen um nachhaltige Mobilität und Stadtentwicklung steht. Innovative Lösungen, wie die von PRM Parken beschriebenen, könnten langfristig helfen, den Verkehr in urbanen Gebieten zu optimieren und die Lebensqualität der Bewohner zu steigern.
Insgesamt stellt das neue Parksystem in St. Peter-Ording einen bedeutenden Schritt in Richtung smarter Parkraumbewirtschaftung dar, ist jedoch auch mit Herausforderungen verbunden, die angegangen werden müssen, um eine barrierefreie Nutzung für alle Besucher zu gewährleisten.