
In Pönitz wurden am frühen Morgen des 18. Januar 2025 mehrere Fahrzeuge ins Visier von Autoeinbrechern genommen. Michaela Severin entdeckte um 5 Uhr morgens eine Unordnung in ihrem Auto, das vor ihrem Haus parkte. Der Fahrzeugschein war aus dem Spiegel gerissen und persönliche Gegenstände wie Taschen und Jacken durchwühlt worden. Auffällig ist, dass es keinerlei Einbruchsspuren am Fahrzeug gibt, was die Polizei zu der Annahme führt, dass die Täter möglicherweise die Funkverbindung des Autos abgefangen haben.
Bereits in der Nacht waren Anwohner alert, als sie um 1 Uhr die Polizei informierten, nachdem sie einen unbekannten Mann beobachtet hatten, der sich an mehreren Autos zu schaffen machte. Die Täter konnten bei ihrer Flucht im Pönitzer Ruschkamp entkommen. Ein Überwachungsvideo eines Nachbarn zeigt den Mann, der am Griff der Beifahrertür zieht und mit seinem Handylicht in die Kamera leuchtet, womit er möglicherweise versuchte, das Signal des Funkschlüssels auszuschalten.
Zunehmende Diebstähle durch moderne Technologie
Die vermeintlichen Autoeinbrecher nutzen offenbar zunehmend die Sicherheitslücken der sogenannten Keyless Go-Systeme. Diese ermöglichen das Öffnen und Starten von Fahrzeugen ohne physische Schlüsselbetätigung, indem der Funkschlüssel ein Signal in der Nähe des Fahrzeugs sendet. Experten warnen, dass Kriminelle mit simplen technischen Hilfsmitteln wie Reichweiten-Verlängerern das Funksignal ausfindig machen können, um Fahrzeuge in Sekundenschnelle zu entwenden. Im Jahr 2022 stieg die Zahl der gestohlenen Fahrzeuge mit dieser Technik in Deutschland auf 12.277, was einen alarmierenden Anstieg von 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt, wie [Kraichgau.news] berichtet.
Das Problem wurde bereits 2011 von der ETH Zürich erkannt. Der ADAC stellte fest, dass fast 80 Prozent der getesteten Fahrzeuge mit Keyless-Systemen unzureichend gegen unbefugtes Öffnen und Stehlen geschützt sind. In einem Test von über 700 Fahrzeugen war lediglich ein Prozent besser geschützt. Die Unannehmlichkeiten für die Fahrzeugbesitzer sind erheblich, denn oft gibt es keine Aufbruch- oder Diebstahlspuren, was die Schadensregulierung kompliziert macht.
Vorsichtsmaßnahmen und Empfehlungen
Die Polizei und Experten empfehlen, einfache Maßnahmen zu ergreifen, um das Risiko eines Diebstahls zu minimieren. Dazu gehört das Umwickeln des Schlüssels mit Alufolie oder die Aufbewahrung in speziellen Schutzboxen. Zudem sollten Fahrzeughalter darauf achten, ihre Schlüssel nicht im Eingangsbereich oder in der Nähe von Fenstern zu lagern. Es wird geraten, beim Abschließen mit der Funkfernbedienung auf optische und akustische Signale zu achten, um sicherzustellen, dass das Fahrzeug tatsächlich verriegelt ist.
Eine zusätzliche Herausforderung stellen mobile Navigationsgeräte und andere Wertgegenstände dar, die im Falle eines Diebstahls nicht durch die Kaskoversicherung abgedeckt sind. Adam Land Rover, Audi, BMW und andere Hersteller haben bereits mit der Entwicklung besserer Sicherungssysteme begonnen, die miteinander konkurrieren sollten, um zukünftige Diebstähle zu verhindern. Wie [ADAC.de] erläutert, könnten digitale Funktechnologien wie Ultra-Wide-Band-Technik (UWB) in neuen Modellen dazu beitragen, das Sicherheitsniveau deutlich zu erhöhen.
Mit einem wachsenden Sicherheitsrisiko konfrontiert zu sein, sorgt für ein schwindendes Sicherheitsgefühl in den betroffenen Dörfern, wie die Anwohner berichten. Die jüngsten Vorfälle in Pönitz sind ein alarmierendes Beispiel für die wachsenden Herausforderungen, mit denen Fahrzeugbesitzer konfrontiert sind.