
Florian erlebte in seiner Kindheit eine belastende Zeit, geprägt von Gewalt und Vernachlässigung durch seine leiblichen Eltern. Mit nur acht Jahren war der Wunsch geweckt, aus dieser Situation zu entfliehen, was schließlich zur Inobhutnahme durch das Jugendamt führte. Er wurde zunächst in ein Schutzhaus untergebracht, bevor er zu einem Bereitschaftspflegevater zu Achim wechselte. In der Zeit bei Achim, die acht Monate dauerte, fand Florian positive Unterstützung, was ihm half, den Alltag besser zu bewältigen. Doch die anfängliche Eingewöhnung bei seiner Pflegefamilie war für Florian eine Herausforderung, da er Achim sehr vermisste. Mittlerweile ist Florian Mitte 20 und arbeitet bei der Deutschen Bahn im Schichtbetrieb. Er hat sich gut integriert und seine Lebenssituation verbessert.
Die Pflegefamilie, in die Florian schließlich aufgenommen wurde, unternahm viel, um ihn willkommen zu heißen. Ein gemeinsamer Ausflug nach London half, die Anbindung innerhalb der Familie zu stärken. Florian lebt dort zusammen mit drei Pflegegeschwistern und kann sich über einen positiven Familienalltag freuen. Trotz der Fortschritte, die er gemacht hat, belasten die rechtlichen Auseinandersetzungen mit seinen leiblichen Eltern sowohl ihn als auch seine Pflegeeltern emotional. Diese kämpfen noch immer um das Sorgerecht, was in Florian massive Schreiattacken nach Kontakten mit seinen leiblichen Eltern auslöst.
Die Rolle der Pflegefamilien
Pflegefamilien spielen eine entscheidende Rolle im Leben von Kindern wie Florian. Laut familienportal.de erhalten Pflegeeltern für ihre wichtige Arbeit ein monatliches Pflegegeld, das nicht nur das Wohl des Kindes sicherstellt, sondern auch diverse Unterstützungsgelder für spezielle Anlässe umfasst. Um einen Pflegevertrag abzuschließen, müssen Pflegeeltern dem Jugendamt wichtige Informationen, wie etwa Erkrankungen des Pflegekindes, rechtzeitig mitteilen. Diese Maßnahmen sind Teil eines umfassenden Unterstützungssystems, das Pflegefamilien durch Beratung und professionelle Begleitung die nötigen Werkzeuge zur Verfügung stellt.
Das Kinder- und Jugendstärkungsgesetz (KJSG), das seit Sommer 2021 in Kraft ist, zielt darauf ab, die Positionen von Pflegekindern und deren Familien weiter zu stärken. Es ist nun verpflichtend, Schutzkonzepte zu entwickeln, die das Kindeswohl und den Schutz vor Gewalt garantieren. Bei der Hilfeplanung werden Geschwisterbeziehungen ebenso berücksichtigt, was Florian und seinen Pflegegeschwistern zugutekommt. Dabei steht die enge Zusammenarbeit zwischen Eltern und Pflegeeltern im Mittelpunkt, um Loyalitätskonflikte und emotionale Belastungen bestmöglich zu vermeiden.
Herausforderungen im System
Die regelmäßige Visite bei seinen Pflegefamilien trägt dazu bei, dass Florian sich dort wohlfühlt und Sicherheit findet. Letztendlich zeigt sich, dass die Unterstützung durch das Jugendamt und die Pflegeeltern gemeinsam wirkt, um das Wohl von Florian zu sichern.