Pinneberg

Historiker fordert Debatte: NS-Vergangenheit der Pinneberger Bürgermeister!

Die Diskussion um die Bürgermeistergalerie im Pinneberger Rathaus gewinnt an Intensität. Insbesondere die Porträts der ehemaligen Verwaltungschefs Henry Glissmann und Karl Coors sorgen für Aufregung. Beide Männer waren während der NS-Zeit in Amt und Würden. Historiker Professor Dr. Uwe Danker erhebt den Vorschlag, die Bilder nicht zu entfernen, sondern sie mit erläuternden Texten zu versehen, um den historischen Kontext zu beleuchten. Er argumentiert, dass die beiden Figuren keine NS-Verbrecher im eigentlichen Sinne waren und somit eine differenzierte Betrachtung notwendig sei. NDR berichtet, dass die Stadtverwaltung bereits an einem Konzept arbeitet, das neue Erkenntnisse und Sichtweisen berücksichtigen soll.

Henry Glissmann, der von 1950 bis 1962 Bürgermeister war, trat 1937 der NSDAP bei und hat somit eine durchaus umstrittene Vergangenheit. Sein Pendant, Karl Coors, hat ebenfalls eine ähnliche Historie. Diese Verbindung zur NS-Zeit sorgt dafür, dass die Gemälde in der Galerie ohne jegliche Kommentierung ausgestellt sind, was zahlreichen Kritikern unverständlich bleibt. SHZ hebt hervor, dass alte Textvorschläge der Verwaltung für erläuternde Tafeln zum Teil abgelehnt wurden, da der Fachausschuss diese als unzureichend erachtete.

Reaktion der Politischen Akteure

Die Reaktionen auf die Debatte sind gemischt. Thomas Vörste, ein parteiloser Politiker, bezeichnet den Vorschlag von Professor Danker als „sehr zielführend“. Dies ist ein Zeichen dafür, dass in der Pinneberger Politik ein Umdenken stattfindet. Der Umgang mit der Vergangenheit und die Sichtweise auf frühere Bürgermeister waren bereits mehrfach Gegenstand politischer Diskussionen in der Stadt.

Das Thema nimmt auch im öffentlichen Raum Formen an. Die Pinneberger Initiative „8. Mai”, vertreten durch ihren Sprecher Dieter Borchardt, fordert eine klare Positionierung zu den Gemälden und besteht auf der Notwendigkeit einer historischen Aufarbeitung. Diese Bewegung zeigt, dass das Bewusstsein für die Geschichte und ihre Auswirkungen auf die Gegenwart in der Pinneberger Bevölkerung wächst und dass das Thema nicht nur politisch, sondern auch gesellschaftlich relevant bleibt.

Aussichten für die Zukunft

Die Stadtverwaltung plant, weiter an dem Konzept für die künftige Gestaltung des Foyers im Sitzungsbereich zu arbeiten. Auf diese Weise könnten die neuen Erkenntnisse über die Bürgermeister und deren Einflussnahme in der NS-Zeit in die Planungen einfließen. Der vorliegende Diskurs zeigt, wie wichtig eine angemessene Auseinandersetzung mit der Vergangenheit für die Gesellschaft ist und dass der Umgang mit historischen Figuren nicht nur einen Akt der Erinnerung, sondern auch der Verantwortung darstellt. Die Bürgermeistergalerie könnte somit zu einem Ort der Reflexion werden, an dem die komplexe Geschichte Pinnebergs und seiner ehemaligen Stadtoberhäupter erforscht wird.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
ndr.de
Weitere Infos
shz.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert