
Die aktuellen Warnstreiks der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) in Schleswig-Holstein haben am 5. März 2025 ein vorläufiges Ende gefunden. Die Gewerkschaft ver.di meldet, dass nach intensiven Verhandlungen ein Kompromiss erzielt wurde. Diese Maßnahme betraf vor allem die Landkreise Stormarn, Segeberg und Pinneberg, in denen zahlreiche Busse während der Streiks in den Depots blieben.
Etwa 2.600 Beschäftigte der VHH dürfen sich über eine Lohnerhöhung von 4 Prozent freuen, wobei zu beachten ist, dass die Erhöhung mindestens 180 Euro betragen muss. Diese Anpassung gilt rückwirkend ab dem 1. Januar 2025 und soll die Gehälter zu Beginn des Jahres 2026 um weitere 2 Prozent stärken. Neben den Erhöhungen haben die Arbeitgeber zudem einer Einmalzahlung von 720 Euro zugestimmt. Auch Auszubildende profitieren mit einer einmaligen Zahlung von 360 Euro. Obwohl der Kompromiss erreicht wurde, steht die endgültige Zustimmung der Mitglieder von ver.di noch aus, was den weiteren Verlauf beeinflussen könnte.
Hintergrund der Streiks
Der Hintergrund der Warnstreiks liegt in erbitterten Tarifverhandlungen für die Belegschaft, die am 7. Februar 2025 von ver.di ins Leben gerufen wurden. Vom Freitag bis Samstag, um 3 Uhr, blieben alle VHH-Linien in Hamburg und im Süden Schleswig-Holsteins betroffen. Insbesondere die Kreise Pinneberg, Segeberg und Stormarn litten unter den Arbeitsniederlegungen. Lediglich einige Verkehrsverbindungen, wie im Schülerverkehr, konnten auf bestimmten Strecken aufrechterhalten werden. Ahrensburg und Bargteheide blieben hingegen von den Streiks unberührt, da ihre Verkehrsbedienung durch eine Tochtergesellschaft geregelt wird.
Ein VHH-Sprecher teilte mit, dass einige Fahrten auf anderen Linien dennoch durchgeführt wurden. Vorangegangene Streiks hatten gezeigt, dass nur etwa 25 Prozent der Mitarbeitenden zur Arbeit erschienen. Fahrgäste wurden dazu aufgerufen, Verbindungen vor Fahrtantritt auf der HVV-Website zu überprüfen. Die Gewerkschaft ver.di forderte ursprünglich eine Lohnerhöhung von 400 Euro für alle Beschäftigten sowie 200 Euro für Auszubildende. Allerdings war das erste Angebot der VHH am 27. Januar unzureichend, was zur Eskalation der Situation führte.
Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst
Diese Ereignisse finden vor dem Hintergrund der laufenden Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst statt. Die Forderungen von Gewerkschaften für die rund 2,3 Millionen Angestellten bei Bund und Kommunen sind durchaus ehrgeizig. Eine Erhöhung um mindestens 8 Prozent, zusätzliche freie Tage sowie höhere Zuschläge für belastende Tätigkeiten stehen im Raum. Hintergrund dieser Forderungen ist die stagnierende Besoldung in vielen Bereichen sowie die hohe Belastung und der Personalmangel im öffentlichen Dienst.
Die Tarifverhandlungen, die mit dem Ende des bestehenden Tarifvertrags am 31. Dezember 2024 stattfinden, sind für alle Angestellten relevant, unabhängig vom Bundesland. Die nächsten Verhandlungsrunden sind für den März 2025 angesetzt. Kritiker, wie die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), bezeichnen viele dieser Forderungen als unrealistisch, insbesondere im Kontext einer historischen Verschuldung der Kommunen.
Insgesamt zeigen diese Entwicklungen, wie bedeutend die Tarifverhandlungen und die sich abzeichnenden Kompromisse für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst und im Verkehrsbereich sind. Diese Herausforderungen stehen nicht nur für die VHH oder die Region Schleswig-Holstein im Blickfeld, sondern haben eine breitere gesellschaftliche Relevanz.
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