
Am 20. Januar 2025 wurde in Rellingen, Kreis Pinneberg, eine bemerkenswerte Rettungsaktion für drei Hundewelpen durchgeführt, die aus einem mutmaßlich illegalen Handel befreit wurden. Der Verein Animal Care war federführend in dieser Operation. Unterstützt von Tierärzten und dem Ordnungsamt, gelang es dem Verein, die verwahrlosten Tiere zu sichern, die offenbar nicht artgerecht gehalten und viel zu früh von ihrer Mutter getrennt worden waren.
Die Situation der Welpen wirft ein grelles Licht auf die dunkle Seite des Hundewelpenhandels in Deutschland und die Ermittlungen wurden umgehend von der Staatsanwaltschaft übernommen. Solche Fälle sind nicht isoliert, wie die jüngsten Entwicklungen in Berlin zeigen, wo fünf Personen wegen schwerer Tierquälerei und illegalem Handel angeklagt wurden.
Schockierende Enthüllungen in Berlin
In Berlin wurden diese Woche von der Generalstaatsanwaltschaft Anklagen gegen fünf Verdächtige erhoben, die in einen großangelegten illegalen Welpenhandel verwickelt sein sollen. Laut rbb24 wurden insgesamt 116 Fälle mit 124 betroffenen Hunden erfasst. Die Verdächtigen, unter ihnen ein 44-jähriger Mann, der als Kopf des Rings gilt, hatten die Tiere unter extremen Bedingungen gehalten und sie vorzeitig von ihrer Mutter getrennt.
Durch geschickte Machenschaften gaben sich der 44-Jährige und seine 31-jährige Lebensgefährtin als Hobbyzüchter aus und verkauften die Welpen als reinrassige Tiere. Insgesamt sollen sie durch diesen illegalen Handel rund 222.000 Euro verdient haben. Die Anklage umfasst gewerbs- und bandenmäßigen Betrug in Tateinheit mit Tierquälerei.
Medizinische Missstände und kranke Tiere
Die Ermittlungen enthüllten auch, dass die angeklagten Tierärzte, darunter eine 60-jährige Tierärztin und ein 34-jähriger Kollege, den Tätern offenbar zur Seite standen. Diese Fachleute hatten Impfausweise ausgestellt, obwohl keine medizinischen Behandlungen stattgefunden hatten. Zudem wird vermutet, dass Medikamente für unerlaubte medizinische Behandlungen bereitgestellt wurden. Bei Durchsuchungen fanden die Ermittler neun kranke Welpen in einem alarmierenden Zustand sowie weitere Beweismittel wie verschreibungspflichtige Medikamente.
Zahlreiche Käufer aus ganz Deutschland hatten sich zuvor mit Strafanzeigen an die Behörden gewandt, nachdem einige der Tiere an Krankheiten starben, gegen die sie angeblich geimpft worden waren. Diese schockierenden Vorfälle belegen das Ausmaß des illegalen Welpenhandels und die damit verbundenen Grausamkeiten sowie Missstände.
Zusammenfassend verdeutlichen die jüngsten Entwicklungen sowohl in Rellingen als auch in Berlin die dringende Notwendigkeit, gegen den illegalen Handel mit Hundewelpen vorzugehen und die rechtlichen Rahmenbedingungen zu verschärfen, um das Wohl der Tiere zu schützen.