
In der Nacht auf Donnerstag, den 16. Januar 2025, ereigneten sich zwei signifikante Vorfälle auf dem Nord-Ostsee-Kanal, die zu erheblichen Störungen im Schiffsverkehr führten. Ein 148 Meter langes Containerschiff, die französische „Eco Levant“, lief bei Breiholz in die Böschung. Vermutet wird, dass technische Probleme, möglicherweise im Bereich der Elektronik oder der Maschinen, die Ursache für das Unglück waren. Das Schiff lag zeitweise quer im Kanal, was eine stundenlange Sperrung des NOK zur Folge hatte. In der Folge konnten in den Schleusen von Kiel-Holtenau und Brunsbüttel bis nach 8 Uhr keine Schiffe geschleust werden, was etwa 20 Schiffen, die auf dem Kanal unterwegs waren, dazu zwang, ihre Fahrt abzubrechen und in Ausweichstellen Halt zu machen.
Nach dem Vorfall wurde die „Eco Levant“ von dem Schlepper „Holtenau“ freigeschleppt und gegen 8 Uhr wieder flottgemacht. Das Schiff war zuvor in der Nähe der Lotsenstation Rüsterbergen auf die Böschung geraten. Gegen 9.30 Uhr konnte es sicher im Schwerlasthafen Osterrönfeld festmachen. Die Hydraulikschäden am Schiff wurden repariert, und es bleibt nun im Hafen, bis die Sicherheit durch die Klassifikationsgesellschaft DNVGL bestätigt wird. Glücklicherweise wurden bei der Havarie keine Personen verletzt, und es sind keine gefährlichen Stoffe ausgetreten. Das Containerschiff, das 950 Container transportieren kann, war zuvor aus Antwerpen gekommen und ist in Marseille registriert. Es wurde 2024 in China gebaut und wird durch einen modernen Dual-Fuel-Motor angetrieben, der Marinediesel und Methanol verbrennt.
Zusätzliche Vorfälle im Kanal
Am Donnerstagvormittag ereignete sich ein weiterer Vorfall im selben Zeitraum. Ein unter zypriotischer Flagge fahrendes Containerschiff kollidierte mit dem Schleusenleitwerk der Südschleuse in Brunsbüttel. Obwohl das Schiff von einem Schlepper gesichert war, führte der Aufprall zu Beschädigungen am Schleusenleitwerk. Die neuen Schiebetore der fünften Schleusenkammer in Brunsbüttel sind inzwischen fertiggestellt und werden im November geliefert. Das beschädigte Schleusentor bleibt bei Niedrigwasser nutzbar, jedoch muss die genaue Auswirkung auf den Schiffsverkehr im Kanal noch bewertet werden.
Bereits zuvor, am 2. Januar 2025, kam es zu einem weiteren Vorfall, als ein Frachtschiff beim Einschleusen in die Nordschleuse mit einem Binnentor kollidierte. Auch dieser Vorfall wurde durch einen Maschinenausfall ausgelöst, wobei das 88 Meter lange Schiff nicht mehr manövrieren konnte. Der Schaden am Schleusentor wird umfassend inspiziert, und Experten haben die Schleuse bewertet. Während die Nutzung des Binnentors zunächst eingeschränkt war, konnten alternative Schleusenkammern genutzt werden.