
Am 17. Februar 2025 fanden in Deutschland zahlreiche Demonstrationen gegen Rechtsextremismus und für eine demokratische Gesellschaft statt, die in ihrer Durchschlagskraft und Teilnahmezahlen bemerkenswert waren. Während in Rendsburg eine Kundgebung der AfD stattfand, mobilisierten sich weit über 3000 Menschen in benachbarten Städten, um für Vielfalt und Demokratie zu demonstrieren.
In Rendsburg waren ursprünglich 200 Teilnehmer für die AfD-Kundgebung angemeldet, jedoch erschienen nur 70. Die Veranstaltung wurde von lautstarken Gegnern begleitet, was zu Wortgefechten führte, jedoch verlief alles friedlich. Die demonstrierenden Bürger in Eckernförde und Schwedeneck äußerten ihre Besorgnis über den zunehmenden Rechtsruck in der Gesellschaft und bereiteten sich zudem auf die vorgezogene Bundestagswahl am 23. Februar vor. In einem breiteren Kontext erwähnte Tagesschau, dass in Berlin etwa 160.000 Menschen an einer ähnlichen Kundgebung teilnahmen.
Massive Beteiligung in mehreren Städten
Die anhaltenden Proteste richteten sich nicht nur gegen die AfD, sondern auch gegen die Zusammenarbeit von Union und AfD im Bundestag, wie Publizist Michel Friedman in Berlin anmerkte. Die bedeutenden Zahlen in anderen Städten sind beeindruckend: So versammelten sich in München etwa 250.000 Menschen unter dem Motto „Demokratie braucht Dich“, während in Hamburg rund 65.000 Teilnehmer ein Zeichen gegen Faschismus setzten.
Der Umfang dieser Demonstrationen zeigt, dass die Menschen in Deutschland zunehmend besorgt sind über die gesellschaftlichen Entwicklungen und ihren Einfluss auf die Demokratie. In Bonn waren über 10.000 Personen zur „Kundgebung für Demokratie, Menschenrechte und Vielfalt“ gekommen. Ähnliche Veranstaltungen zählten zwischen 13.000 und 14.000 Menschen in Kiel sowie 15.000 in Saarbrücken.
Gefahr von Ausgrenzung und rechtsextremen Gruppierungen wurde von vielen Rednern betont, einschließlich Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius, der für ein ständiges Engagement für Demokratie warb.
Friedliche Proteste und politische Besorgnis
Die breite Mobilisierung gegen rechts zeigt auch eine wachsende Ablehnung von extremistischen Positionen im Vorfeld des Wahltermins. Die AfD wird vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall betrachtet, und in einigen Bundesländern gilt sie als gesichert rechtsextremistisch, was die Proteste zusätzlich anheizt. In Göttingen gab es darüber hinaus Auseinandersetzungen mit der Polizei, bei denen drei Beamte leicht verletzt wurden, während in Dortmund etwa 2.900 Menschen für ihre Überzeugungen demonstrierten.
In Rendsburg gab es auch lokale Entwicklungen, die der Stadtwirtschaft und -attraktivität gerecht werden sollten. Die Rendsburg Tourismus Marketing GmbH plant, die Nordmarkhalle aufzuwerten, nachdem Veranstalter auf unzureichende Gegebenheiten hingewiesen hatten. Dies könnte eine positive Wendung für die Region darstellen, die sich auch mit der bevorstehenden Schließung eines Betriebsteils der Schön-Klinik auseinandersetzen muss, was 250 Mitarbeitern in naher Zukunft betroffen wird.
Insgesamt ist festzuhalten, dass der Protest gegen Rechtsextremismus und für demokratische Werte einen wichtigen Teil des öffentlichen Lebens in Deutschland darstellt und die Bürger motiviert, sich aktiv gegen eine gesellschaftliche Spaltung zu positionieren. Die anstehenden Wahlen werden diesen Themenkomplex weiter in den Fokus rücken und könnten so entscheidend die Zukunft der politischen Landschaft Deutschlands beeinflussen.