
In Mönkeberg, in der Nähe von Kiel, wird am kommenden Sonntag eine amerikanische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft. Diese 250 kg schwere Bombe wurde kürzlich vom Kampfmittelräumdienst entdeckt. Laut ndr.de wurden mehr als 1.000 Anwohner und 673 Haushalte aufgefordert, bis 11 Uhr ihre Wohnungen zu verlassen. Dieses Ungeheuer aus der Vergangenheit stellt eine ernsthafte Gefahr dar, weshalb der Kampfmittelräumdienst all seine Expertise in die Entschärfung investieren muss.
Die Polizei empfiehlt den Anwohnern, für mehrere Stunden abwesend zu sein und entsprechend Vorräte wie Nahrung, Getränke und Medikamente mitzunehmen. Für diejenigen, die während der Maßnahme eine vorübergehende Unterkunft benötigen, steht ab 9 Uhr das Rathaus in Heikendorf im Kreis Plön zur Verfügung. Das Bürgertelefon des Amtes Schrevenborn wird auch für Hilfestellungen beim Verlassen der Wohnungen bereitstehen.
Vergleichbare Einsätze in Kiel
Ähnliche Szenarien ereigneten sich erst vor wenigen Tagen in Kiel-Elmschenhagen, wo eine Fliegerbombe mit einem Gewicht von ebenfalls 250 kg entschärft wurde. Dies berichtet kn-online.de. Hier mussten rund 3200 Anwohner bis 9 Uhr ihre Wohnungen verlassen. Die Räumung und die anschließende Entschärfung verliefen ohne Komplikationen. Die Bundesstraße 76 war ab 10 Uhr in dem betroffenen Bereich gesperrt. Der Kampfmittelräumdienst hatte in der Region bereits am 10. März mehrere Fliegerbomben unschädlich gemacht.
Kiel hat eine bewegte Geschichte, besonders im Kontext des Zweiten Weltkriegs. Zwischen dem 2. Juli 1940 und dem 3. Mai 1945 wurde die Stadt in 90 Luftangriffen heftig bombardiert. Dabei wurden mehr als 500.000 Brandbomben abgeworfen, was zu beinahe 3000 zivilen Toten und über 5000 Verletzten führte. Viele Kieler verloren ihr Zuhause, was die Notwendigkeit von Kampfmittelräumungen auch Jahrzehnte nach Kriegsende verdeutlicht.
Kampfmittelräumung in Deutschland
Die Arbeit des Kampfmittelräumdienstes hat Wurzeln, die bis in die Nachkriegszeit zurückreichen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die militärischen und staatlichen Organisationen zur Kampfmittelbeseitigung zunächst von den alliierten Besatzungsmächten und später von den Bundesländern übernommen. In Deutschland verfügt jedes Bundesland über einen eigenen Kampfmittelräumdienst, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten. Diese Dienste sind an spezifische Kampfmittelverordnungen gebunden, welche die Prozesse und Richtlinien zur Sicherstellung der Sicherheit definieren. Laut kmdb.info gehört zur Kampfmittelräumung nicht nur die Entschärfung von Bomben, sondern auch die umfassende Untersuchung historischer Archivalien und Luftbilder, um Gefahrenquellen auszumachen.
Die Kampfmittelbeseitigung ist ein komplexer Prozess, der viele Schritte umfasst, einschließlich der geophysikalischen Sondierung zur Identifizierung von Anomalien im Erdmagnetfeld. Fehlende Handhabungsmöglichkeiten von Kampfmitteln bedeuten, dass diese ordnungsgemäß entschärft oder vor Ort gesprengt werden müssen. Geborgene Gegenstände werden anschließend sicher gelagert, bis sie vernichtet werden können.