
Die Kochnationalmannschaft der Bundeswehr hat sich aktuell in Plön versammelt, um sich auf bevorstehende Wettkämpfe vorzubereiten. Seit ihrer Gründung im Jahr 1988 vertritt das Team Deutschland mit Stolz in den kulinarischen Disziplinen Kochen und Backen. Momentan finden die Trainings in den Lehrküchen der Logistikschule der Bundeswehr statt, wo kreative Ansätze und strenge Vorgaben Hand in Hand gehen.
Etwa zwei Wochen vor dem Wettkampf in Virginia, USA, welcher am 24. Februar beginnt, hat sich die Mannschaft viel vorgenommen. Die Bundeswehr-Köche haben wertvolle Titel zu verteidigen, darunter die Goldmedaille im Einzelwettkampf und die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen. Rainer Denker, der Teamleiter, hebt in diesem Zusammenhang die Schweiz als starken Konkurrenten hervor.
Die Wettkampfvorbereitung
Insgesamt besteht das Team aus elf Mitgliedern, darunter sieben neue Talente, die sich in einem Casting qualifiziert haben. Zur Vorbereitung auf die bevorstehenden Wettbewerbseinheiten reisen sechs Soldaten zu Einzelwettkämpfen, darunter Disziplinen wie Kochen, Backen und Patisserie. Diese Herausforderung ist nicht nur eine Frage des kulinarischen Talents, sondern erfordert auch eine effiziente Abstimmung unter den Teammitgliedern, die über ganz Deutschland verteilt sind.
Die Meisterschaften bieten eine spannende Möglichkeit, ihre Kreativität auszuleben, abseits der strengen Vorschriften der Truppenverpflegung. Verpflichtende Komponenten und festgelegte Warenkörbe setzen einen Rahmen für die zubereiteten Gerichte. Die Kochzeiten variieren stark: Während es bei der WM in Luxemburg fünf Stunden für die Zubereitung gibt, müssen die Köche in den USA für eine Kaltplatte mehrere Tage einplanen.
Kreative Herausforderungen
Eine besondere Herausforderung stellt das kreative Gericht dar, das innerhalb von 60 Minuten aus einem Warenkorb zusammengestellt werden muss. Kriterien für die Bewertung sind Geschmack, Hygiene, Dokumentation sowie Kühlung der Speisen. Oberstabsgefreiter David Petri hat bereits ein Auge auf den Backwettbewerb geworfen und bereitet sechs verschiedene Produkte vor. Dabei plant er, für seine Einzel-Wettkampftorte Mini-Kürbisküchlein mit vielfältigen Komponenten zu kreieren.
Thomas Brunk, der Trainer der Mannschaft und zweifacher Olympiasieger, hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt und strebt Gold bei der WM 2026 an. Brunk betont, dass die Produktion aller Gerichte am Wettkampftag in die USA geschickt wird, um die Genehmigung zu erhalten. Ein Kapitänsdinner am Abend vor dem Abflug bietet den Köchen eine letzte Gelegenheit zum Üben.
Öffentliches Engagement
Zusätzlich zu den Wettkämpfen präsentiert sich die Kochnationalmannschaft auch bei öffentlichen Veranstaltungen. So fand am 27. Oktober in der OASE – Zum Oertzetal ein Event statt, bei dem über 120 Gäste ein opulentes 5-Gänge-Menü genießen konnten. EAS-Hauptgeschäftsführer Rolf Hartmann und Brigadegeneral Björn F. Schulz leiteten das Event, das durch vielseitige Live-Cooking-Stationen sowie Video-Übertragungen aus der Küche bereichert wurde.
Die Teilnahme an derartigen Events fördert nicht nur das Ansehen der Bundeswehr, sondern auch das Team selbst. In der OASE zeigten Mannschaftskapitän Tarek Saadan und seine Köche eindrucksvoll ihr Können und erhielten vom Publikum langanhaltenden Applaus. Die EAS hat seit 2018 eine enge Kooperation mit der Kochnationalmannschaft und plant bereits weitere Veranstaltungen.
Die nationale Konkurrenz schläft jedoch nicht. Ein Beispiel ist das Swiss Armed Forces Culinary Team, das kürzlich bei der Olympiade der Köche den ersten Platz in der Kategorie Community Catering erreichte. Der Wettbewerb zeigt, dass die Anforderungen an militärische Kochkunst weltweit steigen und die Kochnationalmannschaft der Bundeswehr bestens gerüstet ist, um auch im internationalen Vergleich zu bestehen.