Plön

Neues Baugebiet in Heikendorf: Mehr als 500 Wohnungen geplant!

Im geplanten Baugebiet am Krischansbarg in Heikendorf sollen über 500 neue Wohneinheiten entstehen. Dieses Vorhaben übersteigt die Anzahl der in den vergangenen Jahren fertiggestellten Wohnungen erheblich und wird in einem umfassenden Gutachten beleuchtet, das die Auswirkungen auf die örtliche Infrastruktur untersucht. Das Büro für angewandte Systemwissenschaften in Bad Eilsen hat dieses Gutachten erstellt, welches zwei Szenarien betrachtet: das Intro-Szenario, das ohne das Baugebiet auskommt, und das Extro-Szenario, das die Auswirkungen des geplanten Wohnungsbaus analysiert.

Das Gutachten zeigt auf, dass Heikendorf aktuell mit erheblichen Infrastrukturproblemen konfrontiert ist. Es wird von Platzmangel in der Grund- und Gemeinschaftsschule sowie in der offenen Ganztagsschule berichtet. Zudem bestehen Wartelisten in den Kindertagesstätten (Kitas), und der dortige Sportverein beklagt sich über marode Sporthallen und Duschen. Unter dem Intro-Szenario wird ein Rückgang der Einwohnerzahl bis 2040 prognostiziert, mit einem jährlichen Verlust von etwa 150 Personen. Dies würde auch zu einem erheblichen Rückgang der Krippen- und Kindergartenkinder führen, mit einem erwarteten Rückgang um 40 bis 50 Prozent.

Ein Szenario mit Herausforderungen

Schon ab 2027 könnte die Zahl der Grundschüler um 40 Prozent sinken, was mögliche Folgen für die Schulstruktur bedeutet. Die Dreizügigkeit an der Grundschule steht zur Debatte. Im Gegensatz dazu prognostiziert das Extro-Szenario, dass die Wohnungsbauprojekte zu Wanderungsgewinnen und einem Anstieg der Geburten führen könnten. In diesem Szenario wären zusätzliche infrastrukturelle Maßnahmen zwingend erforderlich. So stellt sich zum Beispiel die Notwendigkeit einer zusätzlichen Kindertagesstätte dar, und es wird empfohlen, die Grundschule um einen weiteren Zug zu erweitern.

Langfristig wird jedoch ein Rückgang des Bedarfs um die Hälfte nach der angenommenen Bedarfsspitze erwartet. Politische Stimmen wie die von Alexander Orth, der fraktionslos im Gemeindeparlament sitzt, kritisieren das Gutachten und dessen Aussagekraft. Orth betont die Notwendigkeit baulicher Weiterentwicklung in Heikendorf.

Politische Reaktionen

Olaf Bartels von den Grünen fordert die Schaffung von Wohnraum für Familien und junge Leute. Er schlägt vor, das Wachstum zu entschleunigen oder Lösungen für die notwendige Infrastruktur zu finden. Diese politischen Diskussionen finden im Kontext der deutschlandweiten Bemühungen statt, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Die Bundesregierung hat ein Neubauziel von 400.000 Wohnungen pro Jahr festgelegt, um dieser Herausforderung zu begegnen.

Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hat zudem eine umfassende Erhebung von Bauland- und Innenentwicklungspotenzialen durchgeführt. Schätzungen zufolge könnte auf den erfassten Flächen zwischen 900.000 und 2.000.000 neue Wohneinheiten realisiert werden, was mehr als 60 Prozent der bis 2025 anvisierten 1,5 Millionen Wohnungen entspricht. Diese Entwicklung bietet auch in Wachstumsräumen Potenzial, erfordert jedoch die rasche Aktivierung bestehender Baulandreserven und ein kontinuierliches Flächenmonitoring.

Die Diskussion um Heikendorf am Krischansbarg zeigt also, dass lokale Planungen und bundesweite Bauziele eng miteinander verknüpft sind und dass ein zielgerichtetes Vorgehen entscheidend ist, um den Herausforderungen auf dem Wohnungsmarkt gerecht zu werden. Informationen zu den strukturellen Vorhaben finden sich bei Kieler Nachrichten, während Big Bau weitere Details zu den Bauprojekten bereitstellt. Die grundsätzlichen Herausforderungen und Lösungsansätze für den Wohnungsbau sind zusätzlich unter BBSR zu finden.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
kn-online.de
Weitere Infos
big-bau.de
Mehr dazu
bbsr.bund.de

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