
In der Gemeinde Achterwehr im Kreis Rendsburg-Eckernförde wird ein bedeutendes Mobilitätsprojekt Realität. Der Wunsch nach einem Dörpsmobil, einem Carsharing-Angebot speziell für ländliche Gebiete, besteht dort seit Jahren. Einst wurde das Projekt durch administrative Hürden und Planungsfragen verzögert, doch nun steht dem Start im Mai oder spätestens im Juni 2025 nichts mehr im Wege. Der für die Umsetzung verantwortliche Trägerverein, unter der Leitung von Grit Mayr, wurde im Mai 2022 gegründet.
Das Dörpsmobil wurde bereits im Februar 2025 bestellt und wird voraussichtlich im Mai 2025 ausgeliefert. Dabei handelt es sich um einen elektrisch betriebenen Renault 5, der in Europa produziert wird. Mit einer Reichweite von über 400 Kilometern (52-Kilowatt-Akku, WLTP-Standard) bietet das Fahrzeug eine nachhaltige und zukunftsfähige Mobilitätslösung für die Gemeinde.
Die Finanzierung des Dörpsmobils erfolgt durch eine Kombination verschiedener Mittel: 14.000 Euro stammen aus einem EU-Fördertopf, 3.500 Euro werden von der Aktivregion Mittelholstein bereitgestellt und 12.000 Euro kommen über einen Kredit des Vereins. Um die Betriebskosten zu minimieren, trat der Verein zudem dem Bundesverband Carsharing bei, was zu Rabatten bei den Fahrzeuganbietern führt.
Kostenstruktur und Nutzungsdetails
Die Preisgestaltung für die Nutzung des Dörpsmobils ist klar und transparent. Einzelmitglieder zahlen einen monatlichen Beitrag von 6 Euro, zusätzlich 5 Euro je angefangene Stunde, wobei 50 Freikilometer inkludiert sind. Über 100 Kilometer hinweg fallen 25 Cent pro Kilometer an. Familien und Firmen, die bis zu fünf Nutzer anmelden, zahlen eine monatliche Gebühr von 10 Euro. Zudem bietet das Dörpsmobil eine Tagesmiete von 45 Euro, in dieser sind bereits 350 Kilometer enthalten.
Die Buchung und Abrechnung der Fahrten erfolgen unkompliziert über eine App. Stationiert wird das Fahrzeug am Feuerwehrhaus der Gemeinde, wo es zudem über eine Wallbox wieder aufgeladen wird. Die Kosten für die notwendige Stromleitung werden von der Gemeinde erstattet.
Um die Einführung des Dörpsmobils gebührend zu feiern, sind eine Einweihung sowie eine Einweisung für Mai oder Juni 2025 geplant. Dieses mobilitätsfördernde Angebot ist Teil einer breiteren Initiative in Schleswig-Holstein, die alternative Mobilitätslösungen in ländlichen Gebieten vorantreibt. Immer mehr Kommunen testen Carsharing-Modelle, Mitfahrgelegenheiten und Fahrdienste, um dem hohen PKW-Besatz und den Herausforderungen in der Daseinsvorsorge entgegenzuwirken.
Wie das nexus Institut berichtet, haben sich die Aktivregionen Schleswig-Holsteins zusammengeschlossen, um mit Unterstützung des Instituts einen umfassenden Leitfaden für alternative Mobilitätsangebote zu entwickeln. Dieses Projekt, bekannt als „Dörpsmobil-Schleswig-Holstein“, ist ein kooperatives Vorhaben von 22 schleswig-holsteinischen LAG AktivRegionen und wird durch das LEADER-Konzept der EU gefördert. Solche Projekte sind entscheidend, um den Zugang zu sozialer und kultureller Infrastruktur sowie Arbeitsplätzen für die ländliche Bevölkerung zu verbessern und die Mobilität in diesen Regionen nachhaltig zu gestalten.