
In Nortorf wird ein innovatives Wohnprojekt realisiert, das sowohl ökologischen als auch sozialen Ansprüchen gerecht werden soll. Die Baugenossenschaft Mittelholstein (BGM) hat den Spatenstich für zwei verbundene Mehrfamilienhäuser gefeiert. Diese Gebäude werden fast vollständig aus Holz errichtet und bieten insgesamt 26 Wohnungen mit 2 bis 4 Zimmern an. Die voraussichtlichen Kosten für das Projekt belaufen sich auf etwa 8,4 Millionen Euro, könnten jedoch auf unter 8 Millionen Euro sinken, wie kn-online.de berichtet.
Die Fertigstellung des Wohnprojekts ist für den Spätsommer 2026 geplant, während bereits im kommenden Spätherbst das Richtfest gefeiert werden soll. Die Erdarbeiten werden von der Firma Heinrich Brandt aus Westerrönfeld und der Rohbau von Heinrich Karstens aus Kiel durchgeführt. Das Holz für den Bau stammt von einem Unternehmen aus Niedersachsen. Die geplanten Gebäude sollen bis auf Keller und Laubengänge komplett aus Holz bestehen.
Öffentlich geförderte Wohnungen
Ein bemerkenswerter Aspekt des Projekts ist, dass 70 Prozent der Wohnungen – das entspricht 18 von 26 Einheiten – öffentlich gefördert werden. Die Kaltmieten für diese geförderten Wohnungen liegen bei 6,50 Euro im ersten Förderweg und 8 Euro im zweiten Förderweg. Im Vergleich dazu werden in Nortorf Quadratmeterpreise von bis zu 18 Euro verlangt, was die Notwendigkeit von erschwinglichem Wohnraum in der Region unterstreicht.
Frei finanzierte Wohnungen in den neuen Mehrfamilienhäusern sollen hingegen eine Kaltmiete von 12 bis 13 Euro verlangen, was angesichts der aktuellen Marktlage weiterhin ein attraktives Angebot darstellt. Zunehmende Herausforderungen im Wohnungsbau, insbesondere mit steigenden Baukosten und Zinsen, machen solche Projekte umso wichtiger. Laut bmwsb.bund.de wird die Regierung aktiv zur Unterstützung des Wohnungsbaus tätig, um der aktuellen Krise zu begegnen.
Projektumfeld und Zukunftsperspektiven
Das Baugebiet Haferkamp wird durch den Abschluss des BGM-Projekts vollständig ausgelastet sein. Im nahegelegenen Wohnquartier Postredder haben bereits 43 von 45 Mietern ihre Wohnungen bezogen; lediglich eine Einheit steht noch leer. Zudem können im Postredder noch circa 350 Quadratmeter Gewerbeflächen vermietet werden.
Einblicke in andere Bauprojekte zeigen, dass der Wohnungsneubau in Deutschland durch steigende Zinsen und Baukosten seit dem russischen Angriff auf die Ukraine erschwert ist. Dennoch stieg die Anzahl neuer Hypothekenabschlüsse, was auf eine Belebung des Marktes hinweist. Der Anteil des Wohnungsbaus am gesamten Bauvolumen lag 2023 bei beeindruckenden 57 %, was ein positives Zeichen für die Branche darstellt, insbesondere auch in Hinsicht auf geförderte Wohnformen, die in den letzten Jahren an Bedeutung zugenommen haben. dabonline.de hebt hervor, dass Akteure wie die BGM experimentelle Ansätze im Wohnungsbau verfolgen, um anhaltend hohe Mietpreise zu senken und zugleich ökologisch nachhaltige Lösungen zu ermöglichen.