
Das Leben auf einem U-Boot ist nicht nur mit technischen Herausforderungen verbunden, sondern auch mit der täglichen Kunst des Kochens. Die Smuts, die U-Boot-Köche, spielen eine entscheidende Rolle, um die Moral der Crew hochzuhalten. Tristan Miller, 28 Jahre alt aus Bayern, ist seit 2021 Smut auf dem U-Boot U36. Seine Aufgabe geht über das Kochen hinaus, denn gutes Essen hebt die Stimmung der Besatzung in der engen und oft stressigen Umgebung eines U-Bootes.
Mit einer Kombination aus traditioneller deutscher Küche und einem ausgeprägten Gespür für die Vorlieben seiner Crew zaubert Miller jeden Tag vier bis fünf Mahlzeiten. Dabei bleibt er bewusst von asiatischen Gerichten fern, um Beschwerden zu vermeiden, wie kn-online.de berichtet. Ein typisches Menü umfasst selbstgebackene Brötchen, saftige Entenbrust mit Orangensauce und süße Desserts wie Käsekuchen. Diese persönlichen Lieblinge fördern nicht nur die Zufriedenheit, sondern auch die notwendige Abwechslung während längerer Einsätze.
Die Herausforderungen in der Kombüse
Die Kombüse des U-Bootes ist äußerst beengt, nur mit einem Kombidämpfer und einem Kühlschrank ausgestattet. Frischwaren können in der Regel nur für zehn Tage gelagert werden; danach kommt es auf lang haltbare Lebensmittel an. Da U-Boote monatelang unter Wasser bleiben können, ist die Nahrungsversorgung ein zentrales Thema, das nicht nur die Qualität der Speisen, sondern auch das Überleben betrifft. Die Lebensmittel müssen gut geplant und gelagert werden, oftmals basierend auf den Zielgebieten, wie solidsmack.com beschreibt.
Eine weitere interessante Perspektive bietet Marvin dos Santos, 27 Jahre alt und Smut auf dem U-Boot U35. Er steht täglich um 4 Uhr morgens auf und bereitet nahrhafte Speisen für bis zu 30 Personen vor. Die Kombüse ist gerade einmal zwei Quadratmeter groß, was den Arbeitsablauf zusätzlich erschwert. Dos Santos hat die Pflicht, gegen 11:15 Uhr das Mittagessen für die aufziehende Wache bereitzustellen. Um den Anforderungen gerecht zu werden, hat er Unterstützung von Hygienepersonal und Techniker, die ihm beim Servieren der Speisen helfen.
Der Einfluss von Essen auf die Morale
Die Zubereitung von Speisen hat im U-Boot eine weitreichende Bedeutung über das reine Sattwerden hinaus. Regelmäßige Mahlzeiten bieten den Crewmitgliedern eine wertvolle Gelegenheit zum sozialen Kontakt und helfen, den Zeitablauf in der lichtlosen Umgebung zu markieren. Die Speisen dienen als Anker in einer ansonsten herausfordernden Lebensweise, wo das Wohlbefinden der Crew entscheidend für die Effektivität ihrer Mission ist. Die Smuts müssen das richtige Gleichgewicht finden, nicht nur um das Essen schmackhaft zu gestalten, sondern auch, um den Teamgeist zu fördern.
Beide Köche, Miller und dos Santos, haben unterschiedliche Herangehensweisen, aber die Herausforderungen bleiben ähnlich. Miller hat betont, dass seine längste Tour zwei Monate dauerte, während dos Santos, der auch seine Freizeit mit Musik und gelegentlichen Besuchen vom Schiffstechniker gestaltet, von der Einsamkeit in der Kombüse berichtet.
Aktuell wird die U36 in der Werft gewartet, während Miller bei anderen Besatzungen einspringt. Ein besonderes Event, das vom 17. bis 21. März in Eckernförde stattfinden wird, ist ein Truppenpraktikum in der Kombüse, bei dem das Kochen auf U-Booten näher beleuchtet wird. Beide Köche stehen vor der Herausforderung, in einem eng begrenzten Raum das Beste aus ihren kulinarischen Fähigkeiten herauszuholen und gleichzeitig das Wohlbefinden ihrer Crew zu gewährleisten.