
Am 10. April 2025 wird die alte Schwebefähre Rendsburg ihre letzte Fahrt über den Nord-Ostsee-Kanal antreten. Die Fähre, die seit 2016 nach einer Kollision mit einem Frachter außer Betrieb ist, wird unter der Leitung des Rendsburger Unternehmers Martin Sick in eine Fischbude umgestaltet. Diese Transformation soll das historische Wahrzeichen nicht nur bewahren, sondern auch in ein neues gastronomisches Konzept überführen.
Der Transport der Fähre beginnt am Donnerstagmorgen um 7 Uhr am Bauhof der Saatsee-Werft, wo sie bis zu diesem Zeitpunkt gelagert wurde. Die Aktion wird mit einem Tieflader und einem 250-Tonnen-Kran durchgeführt, wodurch die Fähre auf ein Ponton geladen wird. Voraussichtlich gegen 12:30 Uhr wird die Fahrt zum neuen Standort im Kreishafen starten, mit einem geplanten Ankunftszeitpunkt um 16 Uhr. Rund 30 Arbeiter sind an diesem Manöver beteiligt, das durch eine Crowdfunding-Kampagne mit 35.000 Euro finanziert wurde, um die erforderlichen Mittel für den Transport aufzustellen.
Ein neues Zuhause für die Schwebefähre
Das von Martin Sick geplante Konzept sieht vor, die Fähre als offene Terrasse und Sitzgelegenheit für einen Fisch-Imbiss herzurichten. Neben dem Verkauf von Fisch-Brötchen wird ein Rahmenprogramm mit Talk-Runden und musikalischer Untermalung angeboten. Der Eigentümer verfolgt mit seiner Vision die Entwicklung einer Hafenmeile am neuen Standort der Fähre. Das alles soll idealerweise bis zum SH Netz Cup im August 2025 fertiggestellt werden.
Die Schwebefähre Rendsburg, die seit ihrer Inbetriebnahme im Jahr 1913 ein wichtiges Verkehrsmittel zwischen Osterrönfeld und Rendsburg war, hat eine lange Geschichte hinter sich. Diese Fähre zählt zu den letzten ihrer Art weltweit, von denen nur acht funktionierende Exemplare existieren. Die Fähre schwebt etwa drei Meter über dem Wasser und hat eine Kapazität für bis zu vier Autos und 100 Personen gleichzeitig. Die Überfahrt dauert circa 1,5 Minuten und ist kostenfrei.
Technische Hintergründe und Herausforderungen
Seit dem Bau einer neuen Schwebefähre im Jahr 2022, die aktuell aufgrund technischer Probleme stillsteht, gewinnt die alte Schwebefähre erneut an Bedeutung. Die Neubaukosten für die neue Fähre beliefen sich auf 13,5 Millionen Euro, mit einer geplanten Lebensdauer von 100 Jahren. Die alte Fähre hingegen hat nun die Möglichkeit, als gastronomisches Highlight und kultureller Treffpunkt im Kreishafen neu erblühen.
Mit dieser Initiative, die das historische Erbe mit modernen Ansätzen kombiniert, hofft Martin Sick, nicht nur die Schwebefähre zu retten, sondern auch einen neuen Anziehungspunkt für Touristen und Einheimische zu schaffen. So könnte die Tradition der Schwebefähren in Rendsburg teilweise fortgeführt werden, während gleichzeitig frische Ideen in die altehrwürdige Struktur integriert werden.
Insgesamt ist die Umwandlung der alten Schwebefähre Rendsburg ein spannendes Projekt, das auf das Erbe der Region aufbaut, die Verbindung zwischen Vergangenheit und Zukunft sichtbar macht und gleichzeitig einen neuen gastronomischen Hotspot am Nord-Ostsee-Kanal schafft. kn-online.de berichtet, dass diese Entwicklung auch mit dem Ziel grundlegend verknüpft ist, die Hafenmeile am neuen Standort zur attraktiven Ausflugsdestination für Besucher zu gestalten. ndr.de hebt die Bedeutung der Schwebefähre für die Region hervor, während die Webseite rendsburg-lokal.de einen tiefen Einblick in die Geschichte und den Wert dieses einzigartigen Verkehrsmittels gibt.