
Die Sanierung der Steinberghalle in Wedel, die für zahlreiche Sportvereine und Schulen von zentraler Bedeutung ist, wurde kürzlich von der Ratsversammlung des Kreises Pinneberg genehmigt. Diese Entscheidung, die am 31. Januar 2025 offiziell bekannt gegeben wurde, zur Sanierung der Halle erfolgt in zwei Bauabschnitten und wird voraussichtlich Kosten in Höhe von 4,7 Millionen Euro verursachen. Der Vorsitzende der Ratsversammlung, Julian Fresch (CDU), leitet diese wichtige Maßnahme für die lokale Sportlandschaft.
Die Steinberghalle ist nicht nur die Heimstätte der Basketballprofis des SC Rist Wedel, die in der zweiten Basketball-Bundesliga Pro B antreten, sondern auch Trainingsort für 28 Teams des Vereins. Darüber hinaus dient die Halle als Schulsportstätte des Johann-Rist-Gymnasiums und ist Spielstätte für verschiedene Mannschaften, darunter die 1. Damen in der 1. Regionalliga Nord und die 2. Damen in der 2. Regionalliga Nord sowie Teams in der weiblichen Nachwuchsbundesliga (WNBL).
Notwendigkeit der Sanierung
Die Sanierung wird für eine Dauer von 12 Monaten erwartet, was allerdings bedeutende Einschränkungen für den Sportbetrieb mit sich bringen könnte. Laut einer öffentlichen Stellungnahme des SC Rist Wedel würde eine Schließung der Halle während der Sanierungsarbeiten das Ende des Spielbetriebs in der 2. Basketball-Bundesliga ProB Nord zur Folge haben und könnte den Traditionsverein gefährden. Die städtischen Ausweichhallen können den Trainings- und Spielbetrieb nicht in vollem Umfang auffangen, was die Dringlichkeit der Renovierung unterstreicht.
Um den Fortbestand des Vereins zu sichern und eine Teilnahme an der 2. Basketball-Bundesliga ProB Nord zu gewährleisten, hat der Vorstand des SC Rist Wedel gefordert, die Sanierung in mehreren, kürzeren Abschnitten durchzuführen, idealerweise mit Schließzeiten in den Sommermonaten. Diese Maßnahme könnte dazu beitragen, den sportlichen Betrieb aufrechtzuerhalten und den negativen Auswirkungen auf die Vereinsstruktur entgegenzuwirken.
Breitere Probleme der Sportinfrastruktur
Die Herausforderungen, vor denen die Steinberghalle steht, sind Teil eines größeren Problems, das viele kommunale Sportstätten in Deutschland betrifft. Eine aktuelle Studie im Auftrag der Förderbank KfW zeigt, dass 59 Prozent der befragten Städte, Gemeinden und Landkreise von einem erheblichen Investitionsrückstand bei Sporthallen berichten. Bei Hallenbädern liegt dieser Anteil sogar bei 62 Prozent. Die Hauptprobleme sind der energetische Zustand der Gebäude, die marode Bauhülle sowie zahlreiche sanitäre und technische Anlagen.
Ohne zeitnahe Sanierung drohen in den nächsten Jahren nicht nur der Steinberghalle, sondern auch vielen anderen Sporteinrichtungen in Deutschland die Schließung. 16 Prozent der Freibäder, 15 Prozent der Eissporthallen und 14 Prozent der Hallenbäder sind gefährdet. Die KfW-Kommunalexpertin Stefanie Brilon hebt hervor, wie wichtig Schwimmbäder für das Erlernen des Schwimmens sind, gerade in Zeiten steigender Zahlen von Nicht-Schwimmern.
Die Situation spiegelt sich auch in der Wahrnehmung der Kommunen wider. Bereits 40 Prozent der befragten Kommunen können aufgrund des baulichen Zustands ihrer Sportanlagen einzelne Sportangebote nicht mehr realisieren. 36 Prozent befürchten, ihre Sportangebote in Zukunft reduzieren zu müssen. Investitionen in die Sportinfrastruktur stehen häufig hinter anderen Pflichtaufgaben, wie Schulen und Verwaltung, zurück. Diese Herausforderungen erfordern dringend eine große Investitionsoffensive, um die Sportlandschaft in Deutschland zu stabilisieren.
Die Diskussion um die Zukunft der Steinberghalle in Wedel ist somit nicht nur lokal von Bedeutung, sondern Teil eines übergreifenden Themas, das die Qualität und Nachhaltigkeit der Sportinfrastruktur in vielen deutschen Städten betrifft.
Für weitere Informationen zur Sanierung und der Situation des SC Rist Wedel, siehe NDR, SC Rist Wedel sowie Tagesschau.