
Am 3. April 2025 ist es wieder so weit: Der bundesweite Aktionstag Girls’Day und Boys’Day findet statt. Ziel dieses wichtigen Tages ist es, Schülerinnen und Schülern berufliche Vielfalt fernab von Rollenklischees zu präsentieren. Unternehmen und Institutionen in ganz Deutschland öffnen an diesem Tag ihre Türen, um Jugendlichen Einblicke in Berufe zu geben, die traditionell geschlechtsspezifischen Stereotypen unterliegen. Der Begriff „DIE ZUKUNFT GEHÖRT DIR!“ prägt das Motto des Aktionstags und macht deutlich, dass die Wahl des Berufes nicht an Geschlechterklischees gebunden sein sollte, wie IHK berichtet.
Die Aktionstage erfreuen sich seit Jahren großer Beliebtheit bei Jugendlichen. Laut einer Befragung des Kompetenzzentrums zur Berufs- und Lebensplanung geben 78% der Schülerinnen und 83% der Schüler an, dass sie die Tagespraktika als hilfreich oder sehr hilfreich empfanden. Rund zwei Drittel der Jugendlichen berichteten, dass ihnen der Aktionstag half, ihre Berufswünsche zu konkretisieren. Viele entdecken durch diese Initiative Berufsfelder, die sie zuvor nicht in Erwägung gezogen hatten, erklärt SHZ.
Berufliche Vielfalt entdecken
Der Girls’Day richtet sich speziell an Mädchen, die sich für Berufe interessieren, in denen der Frauenanteil unter 40% liegt. Dazu gehören Branchen wie IT, Handwerk, Naturwissenschaften und Technik. Parallel dazu erhalten Jungen die Möglichkeit, soziale, erzieherische und pflegerische Berufe kennenzulernen, die traditionell unterrepräsentiert sind, mit einem Männeranteil von weniger als 40%, wie Klischee-frei erläutert. Der Aktionstag fördert die Berufs- und Studienwahl ohne Geschlechterklischees und trägt dazu bei, das Bild von typischen „Jungs-“ und „Mädchenberufen“ zu hinterfragen.
Über 130 Ausbildungsberufe in verschiedenen Bereichen werden von Handwerkskammern angeboten. Jugendliche können auf Internetportalen wie handwerksberufe.de und handwerks-power.de Informationen über Ausbildungsberufe im Handwerk finden. Diese Portale beinhalten auch einen Online-Test, der es den Jugendlichen ermöglicht, ihre eigenen Wünsche und Stärken zu erkunden. Auch Eltern wird Unterstützung geboten, indem sie Broschüren zur Berufswahl anfordern können, um ihre Kinder auf dem Weg in die berufliche Zukunft zu begleiten.
Kritik an Geschlechterklischees in der Berufswahl
Die Aufrechterhaltung von Geschlechterklischees in Ausbildung und Beruf hat eine lange Tradition. Trotz des Rechts auf freie Berufswahl, wie es Artikel 12 des Grundgesetzes garantiert, beeinflussen diese Klischees weiterhin die Entscheidungen von jungen Menschen. Etwa 57% der jungen Männer und rund 70% der jungen Frauen konzentrieren sich auf lediglich 20 Ausbildungsberufe, während es in Deutschland insgesamt über 320 verschiedene Berufe gibt. Bei den jungen Männern sind beliebte Berufe Kfz-Mechatroniker, Industriemechaniker und Elektroniker, während sich junge Frauen oft für Kauffrau für Büromanagement, (Zahn-)Medizinische Fachangestellte oder Erzieherin entscheiden. Dies begründet sich in einem größeren Anteil von Männern in klassischen dualen Berufsausbildungen, während mehrheitlich Frauen schulische Ausbildungen wählen, so Klischee-frei.
Insgesamt ist der Girls’Day und Boys’Day ein bedeutender Schritt in Richtung Gleichstellung und berufliche Entfaltung junger Menschen, und ein notwendiger Beitrag zur Überwindung von Geschlechterklischees in der Berufswelt.