
Die Innenstädte von Schleswig-Holstein stehen unter Druck: Während die Passantenfrequenzen in vielen Städten rückläufig sind, zeigt Eutin eine positive Ausnahme. Laut NDR haben sechs Städte im Bundesland moderne Laserscanner implementiert, um die Frequenzen zu messen. Fünf dieser Städte, darunter Lübeck, Kiel, Flensburg, Rendsburg und Schleswig, verzeichneten Rückgänge von bis zu 3,5 Prozent.
Schleswig selbst sah eine signifikante Abnahme um 3,3 Prozent, was auch mit einem Rückgang des Tourismusaufkommens korreliert. Dennoch plant die Stadt, ihre Attraktivität zu steigern: Bis Ende 2025 sind der Bau eines Spielgeräte-Parcours und eine umfassende Sanierung der Innenstadt vorgesehen. Diese Maßnahmen sollen neue Impulse setzen.
Positive Entwicklungen in Eutin
Im Kontrast dazu hat Eutin einen Anstieg der Passantenfrequenz um rund 7 Prozent registriert. Diese positive Entwicklung wird durch neue Veranstaltungsformate und Mitmachprojekte unterstützt, die in der Innenstadt eingeführt wurden. Eutin hat zudem beschlossen, die Stadtmarketing-Strategie zu ändern: Anstelle von „Rosenstadt Eutin“ steht nun die Bezeichnung „historisch lebendig“ im Fokus, um das historische Erbe und die lebendige Kultur der Stadt hervorzuheben.
Um die erfolgreichen Maßnahmen zu dokumentieren, plant Eutin, diese in ein „Handbuch für die Innenstadt“ aufzunehmen. Diese Herangehensweise soll anderen Städten als Vorbild dienen.
Passantenfrequenzen als Indikator
Die Daten, die die Rückgänge und Anstiege in den Frequenzen zeigen, stammen von destatis.de und wurden durch Laserscanner erfasst, die Personen ab 90 cm Körpergröße zählen. Diese Methode bietet eine hohe Messgenauigkeit von 99%. Die Passantenfrequenzen könnten als Frühindikator für Einzelhandelsumsätze dienen, jedoch ist der Zusammenhang nicht stark ausgeprägt.
Außerdem zeigt der Passantenfrequenzreport von imtargis, dass während der pandemiebedingten Einschränkungen auch im Gastgewerbe frühere Rückgänge festzustellen waren. Die Messdaten sind täglich abrufbar und bilden eine Zeitreihe seit Mai 2018 ab. Diese umfassenden Statistiken ermöglichen eine Analyse der Frequenzniveaus im Vergleich zu den Vorjahren, insbesondere in der herausfordernden Phase der Corona-Pandemie.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Lage der Innenstädte in Schleswig-Holstein ein gemischtes Bild abgibt. Während einige Städte um ihre Passantenzahlen kämpfen, zeigt Eutin, wie innovative Ansätze und Maßnahmen zur Belebung tatsächlich erfolgreich sein können.