Schleswig-Flensburg

Gedenktage im Fokus: Schleswig-Holstein erinnert an die Opfer des Nationalsozialismus

Am 27. Januar 2025 wird in Schleswig-Holstein an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert. Der Tag markiert den bundesweit geltenden Holocaust-Gedenktag, der seit 1966 begangen wird. Dieser Datum ist nicht nur eine Mahnung, sondern auch eine Einladung zur Reflexion über die Schrecken des Holocausts, der schätzungsweise über eine Million Menschenleben forderte. Die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz durch die Rote Armee am 27. Januar 1945 ist der bewegende Anlass, der alljährlich zur Gedenkveranstaltung einlädt. In Schleswig-Holstein sind zahlreiche Events als Teil dieser Erinnerungsarbeit geplant.

In der Landeshauptstadt Kiel wird eine Menschenkette vor dem Opernhaus unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt!“ organisiert. Gleichzeitig finden in Neumünster ein ökumenischer Gottesdienst in der Vicelinkirche und eine Gedenkveranstaltung im Neuen Rathaus statt. Diese Veranstaltungen stehen symbolisch für die breite Unterstützung innerhalb der Gesellschaft, sich aktiv mit der Geschichte auseinanderzusetzen und die Erinnerung wachzuhalten.

Geplante Veranstaltungen im Land

  • Kiel: Menschenkette, 16 Uhr
  • Neumünster: Ökumenischer Gottesdienst, 16 Uhr; Gedenkveranstaltung, 17:30 Uhr
  • Flensburg: Zentrale Gedenkfeier in der Marineschule Mürwik, 17 Uhr
  • Husum: Andacht mit Pastor Friedemann Magaard, 18 Uhr; Ausstellungseröffnung „Auftakt des Terrors“
  • Friedrichstadt: Kranzniederlegung, 16 Uhr
  • Ladelund: Stillen Gedenken, 18:30 Uhr; Vortrag von Maik Ullmann, 19 Uhr
  • Itzehoe: Gedenken am Mahnmal, 14 Uhr; Veranstaltung in der St. Laurentii Gemeinde, 18 Uhr
  • Heide: Kundgebung, 17 Uhr
  • Lübeck: Kranzniederlegung, 15 Uhr; interreligiöser Gedenkgottesdienst, 18 Uhr
  • Lauenburg/Elbe: Redebeiträge und Musik, 16:30 Uhr;
  • Ahrensbök: Filmvorführung „In Liebe, deine Hilde“, 17 Uhr
  • Uetersen: Gedenkveranstaltung, 18 Uhr
  • Bad Segeberg: Veranstaltung in der Segeberger Synagoge, 18 Uhr; Vortrag, 19 Uhr
  • Norderstedt: Gedenkstunde mit Kranzniederlegung, 15 Uhr
  • Kaltenkirchen: Podiumsdiskussion zur Erinnerungskultur, 18:30 Uhr

Die Redaktion erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit der genannten Veranstaltungen. Neben diesen Ereignissen wird in vielen Städten, wie in Schleswig, ein Gottesdienst begangen. Dieser wird seit über einem Jahrzehnt von einem Arbeitskreis organisiert, dessen Mitglieder sich der Erinnerungskultur verschrieben haben. Der Gottesdienst beinhaltet auch musikalische Beiträge sowie Lesungen von Texten, die an die Verfolgten erinnern und ihre Geschichten erzählen. Musik und Texte spielen eine zentrale Rolle, um den emotionalen und historischen Kontext des Holocausts erlebbar zu machen.

Erinnerungsarbeit und gesellschaftliche Verantwortung

Die Verantwortung für die Erinnerung und die Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. In dieser Zeitführung beleuchtet der Gedenktag nicht nur die jüdischen Opfer des Holocausts, sondern auch andere Verfolgte, wie politische Gefangene, Sinti und Roma, Zeugen Jehovas und Homosexuelle. Der Arbeitskreis 27. Januar in Schleswig beispielsweise betont, dass Erinnern wichtig ist, um menschenfeindlichen Tendenzen heute entgegenzuwirken, was in den letzten Jahren immer wieder als Herausforderung betrachtet wird.

Aktuelle gesellschaftliche Diskussionen verdeutlichen, dass das Gedenken aktiv verteidigt werden muss. Wie auch in der Zeit beschrieben, darf das Verdrängen der Vergangenheit nicht geschehen. Angesichts des erstarkenden Rechtsextremismus und der wachsenden Selbstbewusstheit extremistischer Gruppen ist es relevanter denn je, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen. Nur so kann eine wiederholte Tragödie verhindert werden.

Schleswig-Holstein bereitet sich also vor, um am 27. Januar ein starkes Zeichen der Erinnerung zu setzen. Es bedarf der gemeinsamen Anstrengung aller Generationen, um das Vermächtnis der Opfer zu ehren und den Diskurs über menschliche Werte lebendig zu halten.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
ndr.de
Weitere Infos
nordkirche.de
Mehr dazu
zeit.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert