
Robert Habeck, Kanzlerkandidat der Grünen, hat nach der Bundestagswahl am 26. Februar 2025 angekündigt, im Bundestag zu verbleiben und sein Mandat anzunehmen. Die Grünen erzielten 11,6 Prozent der Stimmen, was einen Rückgang von 14,7 Prozent im Vergleich zur letzten Wahl bedeutet. Habeck erklärte, dass er sich nicht an Machtpositionen klammern wolle und kein Spitzenamt bei den Grünen mehr akzeptieren werde. Er bleibt allerdings als Wirtschafts- und Klimaschutzminister im Amt, um die Übergabe an die nächste Regierung zu organisieren. In seiner Ansprache warnte er vor einem möglichen schwarz-roten Bündnis, das in der Vergangenheit oft wenig Mut bewiesen habe.
Trotz seiner Bemühungen, das Direktmandat im Wahlkreis Flensburg–Schleswig zu gewinnen, musste Habeck sich geschlagen geben. Allerdings zieht er über die Landesliste der Grünen für Schleswig-Holstein in den Bundestag ein. Bei der letzten Bundestagswahl im Jahr 2021 war er der erste Grüne, der in Schleswig-Holstein ein Direktmandat errang.
Wichtige politische Stationen
Habeck hatte eine zentrale Rolle in der gescheiterten Ampel-Koalition aus SPD, FDP und Grünen. Er war von 2021 bis 2025 Vizekanzler und prägte als Bundeswirtschaftsminister maßgeblich die Politik dieser Koalition. Unter seiner Führung wurden Initiativen zum Ausbau erneuerbarer Energien vorangetrieben, wobei insbesondere Wind- und Solarenergie gefördert wurden. Trotzdem sah er sich Kritik ausgesetzt, vor allem wegen seines umstrittenen Heizungsgesetzes und der anhaltenden wirtschaftlichen Schwäche in Deutschland.
Die Initiative zur Aufforderung von Zehntausenden in einem offenen Brief, Habeck in der Politik zu halten, zeigt den Rückhalt, den er in Teilen der Gesellschaft genießt. Diese Unterschriftensammlung wurde durch eine Online-Petition mit fast 320.000 Unterstützern verstärkt.
Persönlicher Hintergrund
Robert Habeck wurde am 2. September 1969 in Lübeck geboren und ist promovierter Germanist, Philosophie- und Philologie-Student. Seit 2001 lebt er in Schleswig-Holstein, wo er mit seiner Familie in Großenwiehe angesiedelt ist. Er spricht fließend Dänisch, da seine vier Söhne dänische Schulen besuchen. Neben seiner politischen Karriere ist Habeck auch als Schriftsteller aktiv und hat mehrere Bücher veröffentlicht.
In der aktuellen politischen Landschaft erkennt man einen Wechsel: Lars Klingbeil hat die Führung in der SPD übernommen, während Olaf Scholz im Bundestag bleibt. Christian Lindner hat seinen Rückzug aus der FDP bekanntgegeben, nachdem die Partei nicht in den Bundestag einziehen konnte.
Habecks umfangreiche politische Erfahrung umfasst die Rolle als Minister für Umwelt, Landwirtschaft und Digitalisierung in Schleswig-Holstein, wo er von 2012 bis 2018 diente. Er war auch Fraktionsvorsitzender der Grünen im Schleswig-Holsteinischen Landtag und setzte sich für eine CO2-freie Wertschöpfungskette ein. Dabei behielt er stets den Fokus auf den Ausbau erneuerbarer Energien.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Robert Habeck trotz der Rückschläge bei der Wahl weiterhin eine bedeutende Figur in der deutschen Politik bleibt, während er den politischen Übergang neben seiner Ministerposition weiter begleitet.