
Am Samstagnachmittag, dem 19. Januar 2025, kam es vor dem Zweitliga-Topspiel zwischen dem Hamburger SV und dem 1. FC Köln zu erschreckenden Ausschreitungen im Stadtteil St. Pauli. Über 150 vermummte HSV-Fans stürmten gegen 15:10 Uhr die Friedrichstraße und griffen eine Gruppe von Kölner Anhängern vor der Kneipe „Rutsche“ an, was in einer Massenschlägerei mündete. Die bereitgestellte Polizei konnte erst nach etwa 20 Minuten eingreifen und die beiden Fanlager trennen, nachdem mehrere Körperverletzungsdelikte gemeldet wurden.
Die Gewalt, die von HSV-Hooligans ausging, führte zu einem massiven Polizeieinsatz. In der Folge wurden 400 verdächtige Hamburger Fans festgenommen, wobei mehr als 60 Vermummungsmaterialien und mutmaßliche Tatkleidung sichergestellt wurden. Ein Polizeisprecher, Patrick Schlüse, berichtete von einer verdächtigen Gruppe von etwa 200 HSV-Anhängern. Zeugen des Vorfalls beschrieben, dass unter den Opfern der Angriffe auch Frauen und ältere Männer waren, die friedlich unter den Kölner Fans feierten. Viele der Beteiligten konnten aufgrund der Überprüfungen das Spiel nicht besuchen, was zur Absage einer geplanten Choreografie im Stadion führte.
Reaktionen des Hamburger SV
Die Reaktionen auf die Ausschreitungen waren unisono der Empörung gewidmet. Der HSV-Sportvorstand Stefan Kuntz verurteilte die Vorfälle und kündigte eine umfassende Aufarbeitung an. Cornelius Göbel, der Fan-Verantwortliche des Vereins, äußerte sich schockiert über die Aggressionen gegen harmlose Anhänger. Er berichtete, dass provokative Aktionen, darunter Flaschenwürfe, auf dem Kiez möglicherweise als Auslöser dienten. Trotzdem betonte er klar, dass Gewalt niemals gerechtfertigt sei und dass viele Grenzen überschritten wurden.
Der Verein distanzierte sich „maximal“ von dem Verhalten und verurteilte es als sinnlose Gewalt. Dies wurde auch durch die Stellungnahme von Kölner Geschäftsführer Christian Keller untermauert, der die Angriffe als asozial bezeichnete und betonte, dass harmlose Passanten in diese Gewaltausbrüche verwickelt wurden. Keller sagte, dass die Kölner Fans, die betroffen waren, größtenteils friedlich waren und sich in keiner Weise wie Ultras verhielten.
Sportliche Konsequenzen
Trotz der Vorfälle fand das Zweitligaspiel zwischen den beiden Vereinen statt, das Hamburg mit 1:0 gewann. Ransford Königsdörffer erzielte in der 78. Minute den entscheidenden Treffer, nachdem er zuvor einen Foulelfmeter vergab. Mit diesem Sieg steht der HSV über Nacht an der Spitze der Zweitliga-Tabelle. Das immer wiederkehrende Problem der Fan-Ausschreitungen wirft jedoch einen dunklen Schatten auf die sportlichen Erfolge des Vereins.
Die Ereignisse vom Samstag könnten nicht nur die Beziehungen zwischen den Fanlagern nachhaltig belasten, sondern auch zu weiteren Sicherheitsüberprüfungen bei zukünftigen Spielen führen. Es bleibt abzuwarten, wie die Klubs und die Polizei auf diese Vorfälle reagieren werden und welche Maßnahmen ergriffen werden, um solche Gewaltszenen zukünftig zu verhindern. Die traurige Realität hinter diesem Vorfall wird durch die verheerenden Bilder und Berichte untermauert, die auf das wachsende Problem der Hooligan-Gewalt im Fußball aufmerksam machen.
shz.de berichtet, dass …
welt.de führt aus, dass …
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