
Schleswig-Holstein sieht sich aktuell mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert, die sowohl die digitale Gesundheit als auch wirtschaftliche Belange tangieren. Während die elektronische Patientenakte (ePA) in einer Testphase gestartet ist, drücken besorgte Stimmen und Sicherheitsbedenken auf den erfolgreichen Verlauf dieser Digitalisierung.
Die ePA, die ab dem 15. Januar 2025 in vier Modellregionen getestet wird, steht im Fokus. Die gesetzlichen Krankenkassen werden ab dem 15. Februar 2025 für alle Versicherten eine ePA anlegen, sofern diese nicht widersprechen. Ein besorgniserregendes Signal kam jedoch bereits von 11.713 AOK-Versicherten, die der Nutzung widersprochen haben, was auf ein mangelndes Vertrauen in die Sicherheit der neuen Dateninfrastruktur hinweisen könnte. Wie kn-online.de berichtet, warnen Zahnärzte in Schleswig-Holstein vor gravierenden Sicherheitslücken der ePA.
Sicherheitsbedenken bei der ePA
Eine Untersuchung des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie hat herausgefunden, dass die ePA gravierende Sicherheitsmängel aufweist. Insgesamt wurden 21 Sicherheitslecks identifiziert, darunter vier mit hohem und sechs mit mittlerem Schweregrad. Besonders alarmierend sind die Risiken durch mögliche Hackerangriffe sowie unberechtigten Zugriff durch Leistungserbringer. Die Behauptung, dass Anbieter lediglich an Wochenenden und Feiertagen auf Schwachstellen reagieren müssten, stößt auf Kritik. Dies könnte auch die Akzeptanz der ePA weiter einschränken, da sich viele potenzielle Nutzer durch die Sicherheitsbedenken abgeschreckt fühlen könnten. arzt-wirtschaft.de stellt fest, dass ein Notdienst für Sicherheitsbewertungen dringend empfohlen wird, um die Sicherheitslage zu verbessern.
Mit der ePA soll der Zugriff auf wichtige Gesundheitsdaten – wie Blutwerte und Allergien – per App weltweit ermöglicht werden. Die Digitalisierung im Gesundheitswesen nimmt damit zu und bietet das Potenzial für effizientere Behandlungen und Informationsflüsse. Dennoch ist es entscheidend, dass eine sichere IT-Infrastruktur geschaffen wird, um den Schutz vor unbefugtem Zugriff zu gewährleisten. Wie das BSI betont, muss die Informationssicherheit auf Vertraulichkeit, Authentizität und Integrität basieren.
Weitere Herausforderungen in Schleswig-Holstein
Zusätzlich zur ePA gibt es auch politische Spannungen im Land, insbesondere im Zusammenhang mit dem Migrationspakt. Die Abstimmung im Bundestag hat eine Krisenstimmung im Schleswig-Holsteinischen Landtag ausgelöst. Ministerpräsident Daniel Günther und Vertreter anderer Parteien suchen nach Kompromissen, um eine Einigung zu erzielen. Bundesvize Karin Prien äußert die Befürchtung, dass Schleswig-Holstein in „österreichische Verhältnisse“ abrutschen könnte, sollte keine Lösung gefunden werden, was die politische Landschaft weiter destabilisieren könnte.
Wirtschaftliche Belange sind ebenfalls in Bewegung. Die Insolvenz der Windhorst-Werften könnte sowohl die Werften in Rendsburg als auch in Flensburg bedrohen. Es wird erwartet, dass am Freitag eine Rettung verkündet wird, bei der Nobiskrug Rendsburg durch die Lürssen-Gruppe übernommen werden soll, während ein Investor an einem Einstieg in Flensburg interessiert ist. Die Mehrheit der Beschäftigten wird voraussichtlich in Transfergesellschaften wechseln, jedoch bleibt unklar, wie viele Arbeitsplätze letztendlich erhalten bleiben.
In einem weiteren positiven Licht startete der 500. Hilfskonvoi für die Ukraine in Kiel. Ministerpräsident Daniel Günther verabschiedete den Transport, der über 4800 Tonnen Hilfsgüter in das kriegsgeplagte Land bringt. Ehrenamtlicher Fahrer Jurgis Prasse berichtet von seinen Erlebnissen und dem ständigen Wunsch, weiterhin zu helfen.