
Im Jahr 2024 hat Schleswig-Holstein einen weiteren Schritt in Richtung nachhaltiger Energieerzeugung gemacht, indem landesweit 113 neue Windenergieanlagen installiert wurden. Diese Zahl entspricht etwa der Hälfte der neuen Anlagen, die im Jahr 2023 errichtet wurden. Trotz des Abbaus und der Erneuerung alter Windkraftanlagen bleibt die Gesamtzahl der Windräder in Schleswig-Holstein stabil bei rund 3.200. Bereits jetzt nimmt das Bundesland in der Gesamtheit der Windkraftanlagen in Deutschland einen respektablen vierten Platz ein, hinter Niedersachsen, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen. Im Hinblick auf die Landesfläche hat Schleswig-Holstein jedoch die meisten Windenergieanlagen bundesweit.
Besonders bemerkenswert ist, dass der Kreis Dithmarschen die höchste Dichte an Windkraftanlagen innerhalb Schleswig-Holsteins aufweist, gefolgt vom Kreis Nordfriesland. Mit dieser Entwicklung wird deutlich, dass Windenergie eine tragende Rolle im Energiemix des Landes spielt, was auch durch die Position des Landesverbandes des BUND Schleswig-Holstein unterstützt wird, der Windenergie als dezentrale erneuerbare Energiequelle befürwortet, während er die Notwendigkeit einer transparenten Planung betont. Dies schließt die Berücksichtigung von Anwohnerinteressen, Naturschutz und der Erhaltung von Kulturlandschaften ein.
Herausforderungen und Chancen
Der BUND Schleswig-Holstein hat auf die Herausforderungen hingewiesen, die mit dem Wachstum der Windenergie einhergehen. Es besteht die Gefahr von Konflikten zwischen der Nutzung von Windkraft und dem Schutz der Natur sowie lokalen Lebensräumen. In einer Pressemitteilung vom 10. September 2024 forderte der BUND daher, dass Gebiete mit hoher biologischer Vielfalt und kulturhistorischen Werten von der Windkraftnutzung ausgeschlossen werden sollten. Die Organisation setzt sich für eine regional sinnvolle Planung der Windenergieanlagen ein, die in Zusammenarbeit mit Gemeinden und Umweltschutzverbänden erarbeitet werden muss.
Im Kontext des Ausbaus von Windenergie wird auch auf die positive Auswirkung auf die Arbeitsplatzsituation verwiesen. Windkraftanlagen produzieren keinen Ausstoß von Treibhausgasen oder Luftschadstoffen und sind somit ökologisch überlegen im Vergleich zu fossilen Energien und Atomkraft. Damit trägt der Ausbau der Windenergie nicht nur zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes bei, sondern fördert auch die regionale Wertschöpfung. Bürgerwindparks bieten der lokalen Bevölkerung die Möglichkeit, aktiv an der Energiewende teilzunehmen und finanziell von nachhaltigen Projekten zu profitieren.
Zukunftsperspektiven
Die Pläne zur Teilfortschreibung des Landesentwicklungsplans „Windenergie an Land“ verdeutlichen das Engagement Schleswig-Holsteins in der Windenergie. Die zukünftige Entwicklung wird entscheidend davon abhängen, wie gut es gelingt, den Ausbau der Windenergie verträglich für Mensch und Natur zu gestalten. Die Balance zwischen ökologischen Belangen, Anwohnerinteressen und den wirtschaftlichen Chancen durch Windkraft ist eine Herausforderung, die Entscheidungsträger und Planer in den kommenden Jahren bewältigen müssen.
Insgesamt bietet Schleswig-Holstein mit seiner hohen Dichte an Windkraftanlagen und der aktiven Beteiligung der Bürger an der Energiewende ein vielversprechendes Modell für die nachhaltige Energiepolitik Deutschlands. Wie ndr.de berichtet, stehen die Zeichen auch weiterhin auf Windkraft, während sich politische und gesellschaftliche Gruppen für einen zukunftsorientierten Ausbau einsetzen.
Der BUND bund-dithmarschen.de betont, dass eine transparente Planung der Standorte für Windenergieanlagen notwendig ist. Außerdem fordern sie, dass die Integration in die regionale Wertschöpfung auf seröse Weise durchgeführt werden sollte.